1375 km im Kampf gegen Krebs
Am ersten Relay for Life, Staffellauf fürs Leben, bewegten sich Menschen auf Märschen rund um Spiez. Das Erlebnis sensibilisierte für Betroffene, die an Krebs leiden oder erkrankte Mitmenschen begleiten.

«Die Beteiligten am Relay for Life sind während 24 Stunden in verschiedenen Teams als Staffeln unterwegs. Sie symbolisieren den Kampf gegen Krebs», begründete die Initiantin Ursula Zybach den Anlass.
«Es geht dabei darum, niemals aufzugeben», sagte die Gemeinderätin und Grossratspräsidentin, die während ihrer langjährigen Tätigkeit bei der Krebsliga Schweiz als Abteilungsleiterin den Präventivbus gegen Krebserkrankungen ins Leben gerufen hatte. Der mit der Aufschrift «Jeder dritte Fall ist vermeidbar» und mit modernsten medialen Mitteln zum Erforschen der Krankheitsvorsorge einlud.
Zum Auftakt des Fests auf dem Areal vor der Seematte-Turnhalle hatte Künstler Ted Scapa ein neues und einmaliges Werk zum Anlass geschaffen, das Christine Aeschlimann, Geschäftsführerin der Bernischen Krebsliga, genau 24 Stunden später – am Schluss der Veranstaltung – Ursula Zybach als Dank und Andenken überreichte.
Lichterspirale fürs Leben
Als Höhepunkt des ersten Tages lud die spiralförmige Lichterzeremonie zur Besinnung ein. «Zum Gedenken jener, die nicht mehr unter uns sind, die an schwerer Krankheit leiden, und jener, die mit Angehörigen und Freunden mitleiden», sagte Ursula Zybach sinngemäss.
Einige der 280 Lampions waren mit Zeichnungen und Sinnsprüchen verziert worden. Die ganze Szene schwamm in einem Meer von Rosenblüten der kreativen Frauen vom Spiezer «Blütenmehr».
Aus seinem Gedicht «Nachricht an das Leben» verwies der Arzt und Autor Peter Weibel auf eine Welt voller Leiden, auf die nur eine Antwort Sinn machen kann. Mit dem Aufruf «Nimm einen Anlauf» wandte er sich an einen lebensmüden Freund, der am Leidensdruck zu zerbrechen drohte. Die anschliessenden Schweigeminuten liessen die Lichter in fortschreitender Dunkelheit umso heller erscheinen.

Die ganze Nacht unterwegs
Trotz abwechslungsreichem Rahmenprogramm verliessen ganze Gruppen das festliche Areal immer wieder. Nicht um nach Hause zu gehen, sondern um die Staffeln ununterbrochen am Laufen zu halten. So verzeichnete das OK am Schluss ganze 1375 gelaufene Kilometer, die Ursula Zybach als wohl unvergessliches gemeinsames Erlebnis bezeichnete.
Und gemeinsam mit über 50 Freiwilligen darauf zählte, dass der Anlass irgendwann fortgesetzt werde. Vor und während der beiden Tage konnten zudem rund 16 000 Franken Spendengelder für den Unterstützungsfonds der Bernischen Krebsliga gesammelt werden. Am Sonntagmorgen überreichte der Thuner Starcoiffeur Besim Halimi persönlich den Erlös seiner Sammelaktion: 8000 Franken sind in den vergangenen Wochen zusammengekommen.
«Krebs löst in vielen Familien auch finanzielle Probleme aus.»
Auch mit dem Verkauf von Losen der Tombola kamen weitere wichtige Spendengelder zusammen. Zugunsten krebskranker Menschen und ihrer Familien im Kanton Bern. «Krebs löst in vielen Familien auch finanzielle Probleme aus», weiss Ursula Zybach, «denn die Krankheit ist mit Mehrkosten verbunden, welche viele Budgets auch von normal verdienenden Familien sprengen.»
Gemeinsam waren viele für viele unterwegs gewesen. Gemeinsam schickten sie zum Schluss Ballone der Krebsliga auf unbekannte Reisen. Nicht zur Freude jener, die schon an Schnur und Plastik verendeten Tieren begegnet sind...
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