Abkühlung für die Fische
Seit Freitag pumpt der Wasserverbund Region Bern kaltes Grundwasser in die nur noch spärlich fliessende Emme – in der Hoffnung, damit Forellen zu retten.

Auf einmal ist die Emme um einen Zufluss reicher. Seit Freitag sprudelt etwas unterhalb der Holzbrücke in Aeschau frisches Grundwasser ins Bachbett der Emme. Es schiesst aus einem etwa 20 Zentimeter dicken Rohr.
Der Wasserverbund Region Bern (WVRB) hat eine Leitung gezogen zu einem seiner bestehenden Grundwasserbrunnen. Er speist den Fluss nun mit kühlem Nass, das er dem Grundwasservorkommen entnimmt, mit dem er einen grossen Teil der Stadt und Region Bern mit Trinkwasser beliefert. Aber dort müsse deswegen niemand den Verbrauch einschränken, da diese Versorgung auf verschiedenen Standbeinen basiere, versichert Geschäftsführer Bernhard Gyger.
Keinen Einfluss
Wenn die Emme wenig Wasser führt, ist der WVRB verpflichtet, weniger zu entnehmen. Das verlangt die Konzession aus dem Jahr 2007. Laut Gyger sei man damals davon ausgegangen, dass von der Emme her Grundwasser in die Wasserfassung laufe und die Trinkwasserentnahme schuld am Vertrocknen der Emme sei.
Geologische Untersuchungen hätten inzwischen aber gezeigt, dass im Bereich Aeschau bei Trockenheit keine unterirdische Zirkulation stattfinde. «Der Emme in Aeschau ist es also auch bei Niederwasser egal, ob wir dort Wasser entnehmen oder nicht», sagt Gyger. Trotzdem wurde die Entnahme nun zurückgefahren.
Ein Versuch
Doch auch die Verantwortlichen des WVRB wissen, dass es den Fischen in der Emme schlecht geht. In den Kolken, also den Vertiefungen, wo sich die Forellen aufhalten, sei das Wasser inzwischen etwa 25 Grad warm, sagt Gyger. Jetzt hat der Wasserverbund in Absprache mit dem Fischereiinspektorat angefangen, kaltes Grundwasser in die lauen Rinnsale der Emme zu pumpen. Bernhard Gyger betont: «Es ist ein Versuch.»
Den Wasserpegel der Emme wird der neue Zufluss kaum spürbar anheben können. Was jetzt noch wirkt wie ein Tropfen auf den heissen Stein, soll nächste Woche aber stärker sprudeln. Laut Bernhard Gyger sollen grössere Rohre verlegt und pro Minute 3000 bis 3500 Liter fliessen. Er gibt zu bedenken: «Das entspricht dort immerhin rund einem Viertel der momentanen Wassermenge in der Emme.»
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