Hilterfingen gegen LagerAppell zur Hilfe für geflüchtete Menschen
Eine Petition mit 500 Unterschriften verlangt, «jetzt» Flüchtlinge von den griechischen Inseln zu evakuieren.

«Es gibt Zeiten, in denen schöne Ansprachen gehalten werden können – und Zeiten, in welchen gehandelt werden muss»: Diese Worte zitierte am Dienstagnachmittag Miriam Helfenstein beim hinteren Eingang zum Gemeindehaus von Hilterfingen. Anlass dafür war die Übergabe einer «Petition für geflüchtete Menschen» – so der Titel des Begehrens – an die Gemeindebehörden von Hilterfingen.
Mit ihrer Petition, für die seit Mitte April bei zwei Standaktionen in Hilterfingen und Hünibach sowie online rund 500 Unterschriften gesammelt wurden, schliesst sich die Gruppe junger Menschen der Kampagne «Evakuieren jetzt» an. Diese verlangt vom Bundesrat eine solidarische Beteiligung an der Evakuierung der überfüllten Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln. Denn dort «ereignet sich vor unseren Augen eine stille Katastrophe», führte Miriams Schwester Stefanie Helfenstein aus mit Verweis auf die «unmenschlichen Bedingungen», die in den Lagern herrschen.
Räumlichkeiten vorhanden
Zahlreiche Schweizer Städte und Gemeinden bieten nach Angaben der Initianten dem Bundesrat deshalb bereits ihre konkrete Unterstützung an. Die engagierten Jugendlichen, die nach eigenen Angaben unabhängig von Parteien oder Organisationen agieren, aber aus Kreisen der SP und Grünen Partei am rechten Seeufer unterstützt werden, möchten mit ihrer Eingabe nun erreichen, dass auch Hilterfingen in dieser Richtung aktiv wird und sich dafür ausspricht, Flüchtlinge aufzunehmen.
Die Räumlichkeiten dafür seien vorhanden oder könnten gefunden werden, zeigt sich Miriam Helfenstein überzeugt. «Es ist einzig eine Frage des politischen Willens», merkt die Studentin dazu an. Denn: «Wir müssen handeln, und wir haben Platz.»
Der Gemeindepräsident dankte für die Petition, deren Unterschriftsbögen symbolisch als gefaltete Papierschiffchen im Karton und im Couvert als Original übergeben wurden. Gerhard Beindorff zeigte sich erfreut über das Engagement der Jungen gegen die – wie er es nannte – «unschöne Situation» in den griechischen Flüchtlingslagern. Der Gemeinderat werde das Begehren bald behandeln, erklärte Hilterfingens Gemeindepräsident. Da in der Flüchtlingsfrage in erster Linie Bund und Kanton zuständig seien, könne er zum Inhalt der Antwort aber nichts versprechen, meinte Beindorff.
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