Auf der Almi wird nun «sauber» geschossen
Das mit Blei und Antimon belastete Erdreich rund um den Scheibenstand der Zweisimmner 300-Meter-Schiessanlage auf der Almi in Grubenwald wurde umweltgerecht entsorgt.

Auf der Almi in Grubenwald wird seit bald hundert Jahren geschossen. Nach einer altlastentechnischen Untersuchung im Jahr 2016 durch das Amt für Wasser und Abfall (AWA) wurde der «alte» Kugelfang als sanierungsdringlich deklariert. Vor der Inbetriebnahme der 300-Meter-Schiessanlage im Herbst 2002 diente das Erdreich hinter den Scheiben während Jahrzehnten als Kugelfang.
Der Zweisimmner Gemeindeschreiber Urs Mathis: «Beim Aus- und Neubau zur heutigen Anlage war die mit Blei kontaminierte Fläche um den bestehenden alten Scheibenstand noch kein Thema. Seit etwa sechs Jahren sind die ehemaligen und die aktuellen Schiessanlagen bei mir auf der Pendenzenliste.»
Die angekündigte Befristung 2017 der durch den Kanton in Aussicht gestellten Sanierungsbeiträge von 80 Prozent veranlasste den Zweisimmner Gemeinderat zu raschem Handeln. Im Kontakt zum AWA wurde für die Anlage Grubenwald eine altlastentechnische Untersuchung veranlasst. Die belastete Fläche liegt im Landwirtschaftsland, am Waldrand und im Gewässerschutzbereich des Duftgräbli.
Die Sanierungsarbeiten unter der Projektleitung von Ingenieurin Regula Trachsel konnten durch die einheimische Arbeitsgemeinschaft Maurer & Raz, Bauunternehmung, mit Allemann Transporte ausgeführt werden. Bei laufenden Kontrollen wurde festgestellt, dass auch vor der Scheibenanlage das Erdreich stark kontaminiert ist.
Insgesamt mussten rund 550 Kubikmeter Erde mit der Spezialseilbahn zum zugänglichen Sammelplatz abgeseilt werden. 150 Kubikmeter mit Werten zwischen 500 und 2000 Milligramm (mg) Blei pro Kilogramm Erde wurden als stark belastet deklariert. Dieses musste durch eine Spezialfirma in Rümlang ZH gesäubert werden. Zwischen 200 und 500 mg belastetes Material wurde in Jaberg umweltgerecht entsorgt. Die Altlastsanierung ist mit 375'000 Franken veranschlagt, abzüglich Subventionsbeiträgen von Bund und Kanton.
Zwölf neue Projektilsammler
Auf Empfehlung des eidgenössischen Schiessoffiziers, Oberst Jürg Zbinden, wurden gleichzeitig die alten, 15-jährigen Kugelfangkästen ersetzt. An den zusätzlichen 70'000 Franken für die neuen Projektil-Sammelbehälter der Thurgauer Firma Marep aus Diessenhofen beteiligen sich die Gemeinden Zweisimmen mit 40'000 für acht Scheiben, St. Stephan anteilsmässig mit 20'000 Franken für vier Scheiben. Über den Betriebsverein als Benutzer müssen die Zweisimmen-Schützen und die Freischützen St. Stephan 10'000 Franken übernehmen.
Nach der fast fünf Wochen dauernden Säuberungsaktion wurde gestern Freitag der Schiessbetrieb wiederaufgenommen. Die moderne Zweisimmner 300-Meter-Schiessanlage Almi in Grubenwald mit ihren zwölf elektronischen Scheiben entspricht nun wieder den geltenden Umweltschutzvorgaben von Bund und Kanton.
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