Die Republikaner verschaukeln sich selbst
Es war so schlau ausgetüftelt: Neue Schikanegesetze sollten Schwarze, Behinderte oder Studenten vom Wählen abhalten – zum Schaden der US-Demokraten. Doch der Plan wird für die Republikaner zum Bumerang.
Die Grube ist gegraben. Aber wer hineinfällt, ist noch nicht ausgemacht. Es könnten wie im Sprichwort jene sein, die sie jahrelang und fleissig ausgebuddelt haben. Das dämmert, seit ein Richter gestern nacht ein neues ID-Gesetz im US-Bundestaat Pennsylvania kassiert hat, auch den Republikanern.
Ein lange vorbereiteter Plan kommt an sein Ende. Er entstand nach der Präsidentschaftswahl 2004, als klar wurde, dass das Wahlverhalten von Weissen und Senioren einerseits und Schwarzen, Latinos und Jungen andererseits immer weiter auseinanderdriftete. Als die Republikaner 2010 die Mehrheit der Bundesstaats-Regierungen eroberten, machten sie sich ans Werk: Wählerlisten wurden «gesäubert», Wahlzeiten verkürzt, schikanöse Wahl-ID-Vorschriften erlassen und versteckte Gebühren erhoben. Alles säuberlich so austariert, dass es Arme, Farbige und Behinderte trifft. Und dass weniger Stimmen für die Demokraten abgegeben werden.