Eine Million Menschen vor Ike geflohen
Mit Windgeschwindigkeiten von 165 Kilometern pro Stunde ist der Wirbelsturm Ike über Kuba hinweggefegt.
Im staatlichen Fernsehen Kubas waren haushohe Wellen zu sehen, die an die Küste peitschten und die Strassen der Stadt Baracoa überfluteten. Ein Zivilschutzsprecher berichtete, sieben Menschen seien verletzt und allein in Baracoa rund 200 Häuser durch den Sturm und heftige Regenfälle vollständig zerstört.
Die Behörden riefen für die östlichen Provinzen Guantánamo, Santiago de Cuba, Granma, Holguín, Las Tunas und Camagüey die höchste Alarmstufe aus.
Der frühere Staatschef Fidel Castro sagte in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung, das ganze Land befinde sich in einer Art «Kriegszustand». «So hart es uns auch treffen mag, unser Land ist im Stande, das Leben von Kubanern zu retten», betonte Castro.
Neue Bedrohung für New Orleans
Über Kuba schwächte sich der Sturm etwas ab, das US-Hurrikanzentrum stufte ihn auf Kategorie 2 herab. Ike wird nach Einschätzung der Experten am Dienstag jedoch wahrscheinlich als gefährlicher Wirbelsturm der Kategorie 3 in den Öl-Fördergebieten des Golfs von Mexiko ankommen.
US-Meteorologen gehen davon aus, dass er an der Grenze der Bundesstaaten Louisiana und Texas auf das Festland treffen wird. Damit bedroht Ike erneut die Südstaatenmetropole New Orleans.
Über 600 Todesopfer in Haiti
Auf Haiti hatte Ike mindestens 61 Menschen in den Tod gerissen. Nach Angaben der haitianischen Behörden dürfte die Zahl der Todesopfer noch weiter steigen, weil ganze Ortschaften nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince in den Fluten versunken seien. Unter den Toten seien auch viele Kinder.
«Was hier passiert ist, ist unvorstellbar», berichtete der Parlamentarier Pierre-Gerôme Valcine aus dem Ort Cabaret. Laut Regierungschefin Michèle Pierre-Louis wurde das Dorf von zwei angeschwollenen Flüssen überschwemmt.
In Haiti stieg stieg die bisherige Zahl der Todesopfer durch die drei verheerenden Wirbelstürme der vergangenen Tage - Gustav, Hanna und Ike - auf mehr als 600. Nach Angaben von Unicef sind in dem Staat 650'000 Menschen von den Folgen der Unwetter betroffen, darunter 300'000 Kinder.
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