IS-Gewaltvideo ist selbst den Taliban zu brutal
Die Taliban und der IS kämpfen um die Vormachtstellung in Afghanistan. Ein IS-Gewaltvideo von der Ermordung afghanischer Dorfbewohner geht den Taliban deutlich zu weit.

Die radikal-islamischen Taliban haben die mutmassliche Ermordung von Afghanen durch die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) scharf verurteilt. Ein Video, in dem Dorfälteste und andere Bewohner in die Luft gesprengt würden, sei entsetzlich.
Gefangene dürften niemals so behandelt werden, erklärte die Gruppe auf einer Webseite. Diese und andere Verbrechen des IS würden unter dem Deckmantel des Islams begangen. Die Aufnahmen entstanden im Juni in Ostafghanistan. Bei den getöteten soll es sich laut Spiegel Online um Dorfälteste handeln, die für die Taliban gekämpft oder spioniert hätten. Der IS betrachtet sie als Abtrünnige, die vom Islam abgekommen seien.
Die beiden Gruppen kämpfen am Hindukusch um die Vorherrschaft. Extremisten mit Verbindungen zum IS ist es gelungen, mit ihrem noch radikaleren Kurs Kämpfer und Unterstützer von den Taliban abzuwerben. Den Taliban selbst wird immer wieder vorgeworfen, mit grosser Brutalität vorzugehen. Die Reaktion der Taliban auf das Video zeigt, dass sich der Kampf zwischen den beiden Gruppierungen in Afghanistan weiter zuspitzt.
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