Finnen bleiben auf Joghurt sitzen
Putins Boykott wird Finnland hart treffen. Ein Viertel der Lebensmittelexporte geht zum Nachbarn Russland.

Finnland hat eine besondere Beziehung zu Russland. Wirtschaftlich war der Riese im Osten schon immer wichtig für das vergleichsweise kleine Land, in dem nur etwas mehr als fünf Millionen Menschen leben. Auch wegen dieser ökonomischen Abhängigkeit balancierte Finnland lange Zeit zwischen Ost und West, bis es 1995 der EU beitrat. Nun muss es die Sanktionen der Gemeinschaft gegen Russland mittragen. Diese seien «unvermeidbar», hat der finnische Ministerpräsident Alexander Stubb seinen Landsleuten immer wieder erklärt. Denn diese fürchten, dass die wirtschaftlichen Konsequenzen sie besonders hart treffen. Nicht zu Unrecht: Die Sanktionen könnten Finnland möglicherweise sogar «in eine ökonomische Krise führen, denn ihre indirekten Folgen können erheblich sein», zitiert das finnische Staatsradio den Ministerpräsidenten.