In der EU will niemand Deutsch sprechen
Entgegen den Forderungen des deutschen Aussenministers Guido Westerwelle wird die deutsche Sprache im neuen EU-Aussenministerium keine Rolle spielen. Gefragt sind vor allem zwei andere Sprachen.

Deutschkenntnisse seien anders als Englisch und Französisch bei den Einstellungsgesprächen für den Europäischen Auswärtigen Dienst nicht gefragt, berichtet die «Welt» unter Berufung auf ein Schreiben des Auswärtigen Amtes an den CSU-Bundestagsabgeordneten Johannes Singhammer.
Darin heisse es: «In der Tat werden in den ersten Stellenausschreibungen für den Europäischen Auswärtigen Dienst Englisch- und Französischkenntnisse gefordert, weitere Sprachen werden nicht genannt.»
8000 Beamte sowie Diplomaten
Dagegen hatte Guido Westerwelle Singhammer in einem Brief vom 2. Juni dieses Jahres den Angaben zufolge noch erklärt: «Auf meine Intervention hat die Hohe Vertreterin für Aussen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton, zugesichert, dem Deutschen eine herausgehobene Rolle einzuräumen.»
Singhammer forderte nun, dass «die Versprechungen des Auswärtigen Amtes, dass Deutsch eine wichtige Einstellungsvoraussetzung für den neuen Europäischen Auswärtigen Dienst sein soll, auch in die Wirklichkeit umgesetzt werden».
Der CSU-Politiker verwies darauf, dass jeder fünfte EU-Bürger Deutsch als Muttersprache spreche und Deutschland zudem «mit Abstand» am meisten Geld für den neuen Diplomaten-Dienst bezahle.
Der Europäische Auswärtige Dienst (EAD) soll eine Art Aussenministerium der EU werden. In ihm sollen bis zu 8000 Beamte sowie Diplomaten der 27 EU-Staaten zusammenarbeiten.
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