Putin zieht Soldaten von ukrainischer Grenze ab
Die Stationierung von russischen Truppen im Grenzgebiet war von Kiew als Provokation kritisiert worden. Nun werden 17'000 Soldaten offenbar abgezogen – kurz vor einem Treffen zwischen Putin und Poroschenko.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Abzug von mehr als 17'000 Soldaten aus dem Grenzgebiet zur umkämpften Ostukraine angeordnet. Das teilte sein Sprecher Dmitri Peskow in der Nacht mit.
Demnach hielten die Soldaten im Gebiet Rostow ein Manöver ab, das nun abgeschlossen sei. Die Führung in Kiew und der Westen hatten die Stationierung russischer Truppen in der Nähe der Konfliktregion als Provokation kritisiert.
Vor dem Beschluss der Feuerpause Anfang September hatte es Berichte über russische Kämpfer in den Reihen der moskautreuen Separatisten sowie über Waffenlieferungen über die Grenze gegeben. Der Kreml hatte solche Berichte zurückgewiesen.
Ein Treffen in Mailand
Am Samstag hatte zudem der ukrainische Präsident Petro Poroschenko Gespräche mit seinem russischen Amtskollegen kommende Woche in Mailand angekündigt. Sie sollen im Rahmen des europäisch-asiatischen Gipfeltreffens stattfinden. Dabei solle es sowohl um Frieden in der Ostukraine als auch um den Gasstreit zwischen Kiew und Moskau gehen, sagte Poroschenko weiter.
Eine Bestätigung des Kreml für das Treffen lag zunächst nicht vor. Ein Gespräch beim europäisch-asiatischen Gipfeltreffen (Asem) in Mailand am 16. oder 17. Oktober sei aber nicht ausgeschlossen, hatte ein Berater Putins zuvor gesagt.
Ebenfalls ein Schritt hin zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen könnte im Rahmen des G-20-Gipfels im November in Brisbane gemacht werden: Russlands Präsident Wladimir Putin wird am Gipfel der zwanzig führenden Industrie- und Schwellenländer teilnehmen, wie der australische Finanzminister Joe Hockey am Sonntag mitteilte. Die Teilnahme Putins habe ihm sein russischer Kollege bestätigt.
Laut Hockey gibt es im Kreis der G-20 inzwischen einen Konsens, wonach der Kreml-Chef an dem Gipfel teilnehmen sollte. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama stünden «bestimmt» dahinter. Von der G-8-Runde wurde Putin wegen der Ukraine-Krise ausgeschlossen. Noch Anfang September hatte Gastgeber Australien darauf verwiesen, ebenfalls einen Ausschluss Putins vom G-20-Gipfel zu prüfen.
Fünf Tote in der Ostukraine
In der Ostukraine kommt es derweil trotz der Waffenruhe fast täglich zu Kämpfen. Am Samstag starben erneut fünf Menschen. In Donezk wurden drei Zivilisten bei Gefechten getötet. Weitere Opfer gab es laut Armee- und Behördenangaben in der Region Luhansk und beim Angriff auf einen Konvoi der Grenztruppen.
Das ukrainische Militär und die Aufständischen werfen sich gegenseitige Angriffe vor. Insgesamt fielen dem Konflikt in den vergangenen sechs Monaten mehr als 3300 Menschen zum Opfer.
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