Fünf Tote bei israelischen Luftangriffen
In der Nacht hat die israelische Luftwaffe ihre Angriffe auf den Gazastreifen fortgesetzt. Die Armee flog rund 30 Angriffe, offenbar auch auf Moscheen und ein Ziel in einem Flüchtlingslager.
Als Reaktion auf erneuten Raketenbeschuss hat die israelische Armee nach eigenen Angaben in der Nacht mehr als 20 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Bei den Luftangriffen wurde nach palästinensischen Angaben ein ranghohes Mitglied der radikalislamischen Hamas getötet. Unter den Ruinen einer Moschee seien neben der Leiche von Hamas-Funktionär Moaas Said zwei weitere gefunden worden, erklärte der Sprecher der örtlichen Gesundheitsbehörden, Aschraf al-Kidra.
Gestern hatten Extremisten nach ergebnislosen Verhandlungen über eine langfristige Waffenruhe sowie eine Öffnung des Gazastreifens die dreitägige Feuerpause aufgekündigt und erneut Raketen auf Israel geschossen. Dessen Militär reagierte mit Luftangriffen. Die israelischen Streitkräfte teilten mit, Kämpfer im palästinensischen Gebiet hätten fünf Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert. Seit Ablauf der Feuerpause gestern Morgen waren es demnach 70. Im Gegenzug habe Israel seit gestern mehr als 30 Ziele in Gaza angegriffen. Hamas-Beamte sagten, bei israelischen Angriffen seien Häuser, Moscheen, Lagerhallen und Trainingsstätten der Gruppe getroffen worden.
Dämpfer für Friedensbemühungen
Seit Ausbruch des Kriegs am 8. Juli wurden mehr als 1900 Menschen im Gazastreifen getötet. Davon sind nach palästinensischen und UN-Angaben etwa drei Viertel Zivilisten. Israel zweifelt das an und erklärt, es seien mehr Extremisten getötet worden. Auf israelischer Seite kamen bislang 67 Menschen ums Leben, darunter drei Zivilisten, die durch Raketenbeschuss starben.
Die Hamas, die 2007 im Gazastreifen gewaltsam die Kontrolle übernommen hatte, hat bereits mehrere Angebote für eine Waffenruhe abgelehnt. Sie fordert, dass die israelisch-ägyptische Grenzblockade des Gebiets aufgehoben wird. Israel will, dass die Hamas zuerst ihre Waffen niederlegt, was die palästinensische Gruppe ablehnt.
Die neu aufgeflammten Kämpfe nach dem Ende der 72-stündigen Waffenruhe versetzten den Bemühungen um ein langfristiges Waffenstillstandsabkommen zwischen den Konfliktparteien einen schweren Dämpfer. Eine Gruppe palästinensischer Unterhändler blieb in Kairo in der Hoffnung, die Gespräche noch zu retten. Man werde so lange in Ägypten bleiben, bis eine Vereinbarung erzielt sei, die die Rechte des palästinensischen Volks sichere, sagte der Chef der Delegation, Assam al-Ahmad. Die Vertreter der israelischen Seite reisten hingegen am Freitagmorgen ab. «Es wird keine Verhandlungen unter Feuer geben», sagte der israelische Regierungssprecher Mark Regev.
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