Warum die UNO Palästina anerkennen sollte
Präsident Mahmoud Abbas will bei den Vereinten Nationen die Vollmitgliedschaft Palästinas beantragen. Arnold Hottinger analysiert die Lage im Nahen Osten und die Folgen des UNO-Entscheids.

Die Palästinenser gehen zur UNO. Sie tun dies, obwohl ihnen «die Welt» – das heisst die Amerikaner, die Israelis, die Europäer (oder doch viele davon) – dringend abrät, diesen Schritt zu wagen, und ihnen mit allerhand schrecklichen Folgen droht, falls sie ihren Ratschlag nicht berücksichtigen. Warum tun sie es doch? Weil sie keinen anderen Ausweg mehr sehen! Sie haben 18 Jahre lang mit den Israelis verhandelt. Dabei hat sich herausgestellt, dass diese nicht gewillt sind, ihnen die besetzten Gebiete zur Bildung eines eigenen Palästinenserstaats zu überlassen, wie es ihnen 1993 sehr weitgehend, aber leider in verschwommener diplomatischer Sprache von den amerikanischen Vermittlern und der israelischen Regierung versprochen worden war.