Bekannter Name, aber unbekannter Gegner
Gegen Nottingham steht für den SC Bern heute nicht ein Fussballspiel gegen Forest an, sondern der Auftakt der Champions Hockey League gegen die Panthers.

Selbst Sportchef Alex Chatelain gibt zu, dass er Nottingham nicht in Verbindung mit Eishockey bringe. Und SCB-Trainer Kari Jalonen sagt unumwunden, dass er sich in sechzehn Jahren als Spieler und in zwanzig Jahren als Trainer nie mit dem englischem Eishockey befasst habe. «Ich glaube, niemand von uns kann behaupten, dass er die englische Liga kennt», meint der 57-Jährige. So gesehen ist der heutige Auftakt zur Champions Hockey League gegen die Nottingham Panthers (19.45 Uhr) beim SC Bern durchaus mit einer gewissen Neugier verbunden.
Immerhin ein Spieler der Panthers, die bei den Ligaheimspielen einen Durchschnitt von 5720 Fans aufweisen, ist ein alter Bekannter. Goalie Michael Garnett wurde im Frühjahr mit dem SCB Meister, allerdings ohne jemals eine Sekunde gespielt zu haben. Dafür war der Kanadier dann bei den Feierlichkeiten umso auffälliger. Jalonen hat sich von den Engländern Videomaterial beschafft. Chatelain weiss, dass es «ein paar gute Spieler» im Team hat. Nottingham hat sich als Sieger des Continental Cup qualifiziert. Am Samstag empfängt der SCB dann schon das zweite Team in der Postfinance-Arena. Davon braucht Jalonen kein Video. «Turku ist meine Heimatstadt», sagt er. Als Spieler feierte er dort vier Meistertitel, später stand er bei TPS auch an der Bande. «Die Mannschaft ist defensiv sehr gut», sagt Jalonen. Chatelain geht davon aus, dass Turku mit dem SCB Gruppenfavorit ist. «Aber auch die Tschechen von Mountfield werden ein Wort mitreden.»
Neuer Modus
Neu wird in Vierer- statt Dreiergruppen gespielt. Die zwei besten Teams qualifizieren sich für die K.-o.-Phase. Statt 48 sind nur noch 32 Teams am Start. Für die Schweiz sind neben Qualifikationssieger und Meister Bern der Qualifikationszweite ZSC Lions, Playoff-Finalist Zug und Playoff-Halbfinalist Davos dabei. «Dass man sich wieder sportlich qualifizieren muss, wertet den Wettbewerb auf», betont Chatelain. Bisher hatten die 26 Gründungsmitglieder jeweils einen Startplatz garantiert.
«Unser Ziel ist es, die K.-o.-Phase zu erreichen», sagt Chatelain. Jalonen fügt hinzu: «Das wird dieses Jahr schwieriger. Durch das kleinere Teilnehmerfeld sind die Gegner stärker geworden.»
Mehr Preisgeld
Für den Trainer stimmt die Entwicklung der Champions Hockey League. Eigentlich sollte der kontinentale Wettbewerb einmal das Pendant zur Königsklasse im Fussball werden. Aber davon ist die CHL noch weit entfernt. Diese Saison beginnt der neue Sechsjahresvertrag zu laufen. Dieser macht die Teilnahme für die Klubs immerhin etwas lukrativer. 1,5 Millionen Euro werden an die 32 Klubs verteilt, der Sieger erhält 300 000 Euro. Schritt für Schritt wird das Preisgeld bis auf 3,5 Millionen Euro in der Saison 2022/2023 erhöht. Der Sieger wird dann 720 000 Euro kassieren. Für Jalonen steht indes überhaupt nicht der finanzielle Anreiz im Vordergrund. «Für uns ist es gut, geht es ab jetzt um Punkte.» Dem Trainer fehlen die verletzten Ramon Untersander, Tim Dubois, Luca Hischier und wohl auch Gian-Andrea Randegger und Eric Blum. Auch wenn die Meisterschaft Priorität geniesst, hat die Champions Hockey League beim SCB einen hohen Stellenwert. Chatelain jedenfalls betont: «Wir freuen uns.» Auch auf Nottingham.
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