Berggeschichten am Bärenfrühling mit Aeschbacher
Kurt Aeschbacher interviewte im Hotel Bären in Guttannen die Bergführerin Käthi Flühmann und den Bergführer Peter Schläppi.

Der Bärenfrühling zum Zweiten: Die Autorin und Verlegerin Susanne Vettiger, tatkräftig unterstützt von einem Förderverein, organisiert zum zweiten Mal eine kleine Kulturreihe zum Frühlingsanfang im Hotel Bären. Der Saal eignet sich bestens für Kultur, neu auch dank Holzstufen für eine bessere Sicht Richtung Ort des Geschehens.
Der prominente Gast Kurt Aeschbacher fühlte sich sofort wohl, und auch das Publikum – der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt – fühlte sich wohl bei ihm. «Zuerst habe ich gedacht, dass es um einen Bärenpark gehe, aber Guttannen ist ja nicht Arosa», sagte Aeschbacher und schmunzelte.
Gäste ohne Höhenangst
Er hat, trotz Höhenangst, für eine Sendung eine KWO-Staumauer erklettert, und er freute sich sichtlich, mit zwei Leuten ein Gespräch zu führen, die keine Höhenangst haben. «Euch verbindet die Liebe zu den Bergen», sagte er zu Bergführerin Käthi Flühmann aus Unterbach und zu Peter Schläppi, Bergführer und Wart der Gelmerhütte. Dann gabs ein perfektes «Aeschbacher» wie früher im Fernsehen, nur diesmal live. Zum Lachen, zum Lächeln, zum Nachdenken, zum Mitfühlen und zum Staunen.
Käthi Flühmann, die erste Bergführerin der Deutschschweiz (Patent 1988), wäre Rinderhirt – so war die Stelle ausgeschrieben – auf der Alp Reichenbach geblieben, wenn nicht Ruedi «Bisi» (Ruedi Kaufmann aus Grindelwald) sie als Bergführer-Aspirantin angenommen hätte.
«Schänke dümere nüt, aber heit Sorg zuere», habe er gesagt, erinnerte sie sich. Vom Liebenlernen beim Zäuneaufstellen, von der Hochzeit fünf vor zwölf (kurz bevor das erste von zwei Kindern geboren wurde) und von der psychologischen Betreuung der Gäste war die Rede. Und von Nepal, wo Käthi Flühmann oft unterwegs war und nach den Erdbeben 2012 tatkräftig half, damit ein Dorf wiederaufgebaut werden konnte. Dem Entwicklungsstand entsprechend, aber in einer erdbebensichereren Bauweise.
«Weil es eben der Job ist»
Eine «Hütte», nämlich die Gelmerhütte, bewirtschaftet Peter Schläppi. Er macht dort Betten und räumt Frühstückstische ab. «Weils eben der Job ist.» So hat ihn einmal ein alter Tiroler Kollege getröstet, als er mit Gästen auf einer Schneeschuhtour unterwegs war, während gleich daneben Skifahrer im perfekten Pulver Spuren zogen.
Thema war die Arbeitsteilung in der Familie, die beide Bergführer – Peter Schläppi hat drei Kinder im Schul- und Vorschulalter – so zu lösen versuchen, dass es für alle stimmt. «Im Sommer bin ich weg, oder es regnet», sagte Peter Schläppi. Über Gesundheit, Glück und Sicherheit denken beide bewusst nach, Schläppi besonders, seit ihn ein Stein «aus heiterem Himmel» am Kopf getroffen hat.
Die Bären-Gastgeberinnen Marianne Nägeli und Veronika Thaler sorgten perfekt für die Frühlingsgäste. Der Bärenfrühling geht weiter: Am 23. März um19 Uhr liest Alex Capus aus «Königskinder», und am 30. März um 19 Uhr tritt Baldrian mit Luftschlange Gisela poetisch-langsam auf.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch