Um den Energieverbrauch zu senken, hat die Stadt seit einer Woche auf die Beleuchtung des Berner Münsters verzichtet. Damit ist jetzt aber bereits wieder Schluss, denn diese eher symbolische Massnahme hat einen zentralen Haken: Das Münster tangiert mit seiner Höhe von 101 Metern die Anflugschneise des Flughafens Belp.

Als historisches Gebäude verfügt es aber über kein Positionslicht auf der Turmspitze. Aus Sicherheitsgründen muss das Münster deshalb ab sofort wieder angeleuchtet werden. Das habe man nach Rücksprache mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) entschieden, wie die Stadt in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.

War das Abstellen der Beleuchtung also ein Schnellschuss? «Die Stadt wollte rasch handeln, um der Mangellage sofort entgegenzuwirken und ein Signal an die Bevölkerung zu senden», sagt Simon Küffer, stellvertretender Generalsekretär der Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, dazu auf Anfrage.

Man habe zwar ein Konsultationsverfahren durchgeführt und in dieses die Eigentümer der betreffenden Gebäude einbezogen. «Daran, dass das Abschalten der Beleuchtung aufgrund von Flugsicherheitsaspekten problematisch sein könnte, haben wir aber effektiv nicht gedacht.»

In den vergangenen Tagen hätten die Stadt und das Münster entsprechende Hinweise erhalten. «Daraufhin haben wir die Situation mit dem Bazl abgeklärt», sagt Küffer. Bereits nach dem Eingehen der Hinweise habe man den Münsterturm wieder provisorisch mit Scheinwerfern beleuchtet.

Als Flop will Küffer das Massnahmenpaket der Stadt deswegen aber nicht bezeichnen. Die Anleuchtung des Münsters sei die einzige der getroffenen Massnahmen, welche rückgängig gemacht worden sei. Sicherheitsaspekte würden von der Stadt in jedem Fall einbezogen, soweit diese bekannt seien: «Sie spielen zum Beispiel auch bei den Abklärungen zu einer allfälligen Reduktion der Strassenbeleuchtung eine entscheidende Rolle», so Küffer.

SDA/chh

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