Berner Standesinitiative für Engpass-Beseitigung auf A6
Der Kanton Bern drängt beim Bund auf eine rasche Beseitigung des Engpasses auf der Autobahn A6 zwischen Bern-Wankdorf und Muri. Der Bundesrat hatte das Vorhaben zurückgestuft
Mit 116 zu 23 Stimmen sprach sich der Grosse Rat für eine Berner Standesinitative aus, welche die Engpässe auf dem autobahnabschnitt zwischen Muri und Bern-Wankdorf beseitigen will.
Motionär Adrian Haas (FDP) hatte darauf hingewiesen, dass der Bund zwar willens sei, den Engpass dereinst zu beseitigen. Doch der Bundesrat habe das Vorhaben im aktuellen Engpass-Beseitigungsprogramm ins Modul III zurückgestuft. Dadurch drohe eine massive Verzögerung.
Widerstand kam von den Grünliberalen. Standesinitiativen seien ein schwaches Instrument, die im Bundeshaus kaum etwas bewirkten, sagte Hannes Zaugg-Graf. Ausserdem bringe es wenig, zwischen Wankdorf und Muri einen Bypass einzubauen, wenn das Übel des immer höheren Verkehrsaufkommens nicht an der Wurzel angepackt werde.
«Luxusproblem»
Skeptisch äusserte sich die SP. Die Autos stauten sich nur während kurzer Zeit am Morgen und am Abend, gab Fraktionschef Michael Aebersold zu bedenken. Es handle sich also um ein Luxusproblem, dessen Lösung bis zu zwei Milliarden Franken verschlinge.
Vorbehalte gab es auch bei den Grünen. Sie stimmten dem Vorstoss trotzdem mehrheitlich zu. Denn die «Stadtreparatur» tue Not, sagte Blaise Kropf. Die Grünen könnten dem fertigen Projekt dereinst aber nur dann zustimmen, wenn es mit einer Aufwertung der Wohngegend verbunden sei.
Unbestritten blieb der Vorstoss bei den übrigen Parteien. Der Thuner Stadtpräsident Raphael Lanz (SVP) etwa machte deutlich, dass die Engpass-Beseitigung auch für das Oberland und das Wallis von grosser Bedeutung sei.
Zeichen setzen
Der Regierungsrat begrüsst die Standesinitiative, wie Verkehrsdirektorin Barbara Egger (SP) betonte. «Wir können nicht noch 26 Jahre zuwarten.» Es brauche ein deutliches Zeichen an Bundesbern, «dass wir eine Lösung brauchen».
Auch Berner National- und Ständeräte setzen sich seit längerem für das vorliegende Bypass-Projekt ein. Zwischen Wankdorf und Muri soll die Autobahn teilweise auf drei Spuren ausgebaut und weitgehend in den Untergrund verbannt werden.
SDA/mib
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