Besetztes Haus: Kollektiv erhält eine Frist
Das Kunst- und Wohnkollektiv «Familie Osterhase», das am Sonntag in Ostermundigen eine Liegenschaft besetzt hat, darf drei Wochen bleiben. Danach soll im Haus für ein Sozialprojekt umgesetzt werden.
Nach der Hausbesetzung in Ostermundigen vom Sonntag wird eine Delegation der Gemeinde und der Polizei den Besetzern am Montagnachmittag einen Besuch abstatten, wie die Liegenschaftsbesitzerin HRS Real Estate auf Anfrage bekannt gibt. «Den Besetzern wird eine Frist bis zum Abend des 12. April gegeben, um die Liegenschaft wieder zu verlassen», erklärt Cornelia Ackermann von HRS. Dass die Besetzer nur knappe drei Wochen bleiben dürfen, hat einen Grund: Die Häuser werden ab dem 13. April für ein Sozialprojekt gebraucht.
Auf Anfrage bestätigt Thomas Iten, Gemeindepräsident von Ostermundigen, dass das Haus leerstehe. «Die letzten Bewohner sind Ende Januar ausgezogen», erklärt er. Das bestätigt auch die Besitzerin. Es sei nie beabsichtigt worden, das Haus einfach leer stehen zu lassen, präzisiert Ackermann. Eine sinnvolle Zwischennutzung habe nach dem negativen Volksentscheid zur Tram Region Bern für die Gemeinde und für die Eigentümerin HRS immer im Vordergrund gestanden.
Seit Sonntagmorgen besetzt
Die Liegenschaft an der Bernstrasse 29A in Ostermundigen wurde am frühen Sonntagmorgen besetzt, wie das Kunst- und Wohnkollektivs «Familie Osterhase» am Sonntag in einer Mitteilung schreibt.
Laut den Besetzern sei die Liegenschaft sowie weitere Objekte auf dem angrenzenden Acifer/Tamoil-Areal dem Zerfall ausgesetzt. Im Vorfeld soll den Bewohnern an der Bernstrasse 29A gekündigt worden, damit die Häuser dem Tram Region Bern weichen könnten, so die Mitteilung des Kollektivs. Die HRS Real Estate plant hier die Überbauung «Poststrasse Süd» plant. Die Pläne sollen am kommenden Montag vorgestellt werden.
Die Kantonspolizei Bern weiss über die Besetzung Bescheid. Es würden sich mehrere Personen im Haus befinden, sagte Sprecher Andreas Hofmann.
Neun Besetzungen seit August
Erst Anfangs Monat wurde ein Altbau der Carba-Stiftung Hofgut in Gümligen besetzt, nach zwei Tagen verliess das Kollektiv allerdings das Haus wieder, weil kein Vertrag über eine Zwischennutzung zustand kam. Seit August kam es in Bern und Umgebung zu insgesamt neun Besetzungen:
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