2:3-Niederlage gegen Aufsteiger KlotenBlutleerer Auftritt nach Derby-Sieg – SCB gibt Rätsel auf
4:0 gegen Biel – 2:3 in Kloten: Der SCB kassiert die achte Niederlage aus den letzten zehn Partien. Trainer Toni Söderholm ist nur noch enttäuscht.

In Bern kam es nach der schmählichen 1:4-Heimniederlage gegen Lausanne am Dienstag zur Aussprache. Statt eines freien Mittwochs mussten die Spieler in der «Energy Lounge», dem VIP-Bereich der Postfinance-Arena, bei Präsident Marc Lüthi und Geschäftsführer Raeto Raffainer antraben. Was diskutiert wurde, blieb intern, schien aber zunächst Wirkung zu zeigen.
Gegen Biel zeigte das Team von Toni Söderholm am Samstag eine über weite Strecken tadellose Leistung, siegte diskussionslos mit 4:0. Das Duell gegen den angeschlagenen Aufsteiger Kloten, der zuletzt sechsmal in Folge verlor, wäre die Chance gewesen, sich mit einem positiven Gefühl in die Nationalmannschaftspause zu verabschieden. Stattdessen verliert der SCB zum zweiten Mal in dieser Saison gegen die Zürcher – und gibt Rätsel auf.
Bern gerät zwar bereits nach 62 Sekunden in Rückstand, hat danach aber mehr von der Partie und dreht im zweiten Abschnitt innerhalb von drei Minuten die Partie. Erst trifft Topskorer Chris DiDomenico. Dann stellt Colton Sceviour auf 2:1. Doch die Berner geben den Vorteil leichtfertig wieder aus der Hand. Nur sechs Minuten später liegt Kloten wieder vorne. Ärgerlich? Nachdem Noah Fuss nach einem Zweikampf an der Bande seinen Stock verloren hat, können die Zürcher eine Art Powerplay aufziehen. Romain Loeffel schafft es zwar, sich die Scheibe zurückzuerobern, spielt sie dann aber ausgerechnet in Richtung Fuss. Klotens Verteidigertalent David Reinbacher bedankt sich.
DiDomenico im Fokus
Das 2:3 kassiert Bern, als sich Jesse Zgraggen die erste Berner Strafe einhandelt. Bedenklich? Eine halbe Stunde ist zu diesem Zeitpunkt erst gespielt. Es wäre genügend Zeit geblieben, zu reagieren. Doch wirklich gefährlich wird es vor dem Klotener Gehäuse nur noch selten. Es sind die Zürcher, die sich die besseren Chancen erarbeiten. Bern fehlt die Entschlossenheit, der Biss, die Emotionen. Kurz: Es ist ein blutleerer Auftritt.
«Ich bin schon ziemlich enttäuscht», sagt Trainer Söderholm. «Wir befanden uns gegen Biel in einem emotionalen Hoch, konnten gewinnen. Doch das bedeutet nicht, dass es danach wie auf Knopfdruck geht.»
Für Emotionen und rote Köpfe sorgte im Derby Doppeltorschütze DiDomenico, der mit seinem Torjubel die Biel-Fans provozierte, sich mit Yannick Rathgeb prügelte und sich den Verteidiger im Kabinengang noch einmal vorknöpfte. «Schlimm, dass die Liga nichts unternimmt», kritisiert Biel-CEO Daniel Villard. «Ein Spieler provoziert in Richtung Gästesektor, und dann ist man überrascht, wenn Pyros gezündet werden. Er greift im Garderobenbereich nochmals an, und es wird nicht rapportiert und sanktioniert.»

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