Brückennetze sollen länger bleiben
Wegen den hohen Kosten, der schwierigen finanziellen Lage und den durch die provisorischen Netze gewährleisteten Brückenschutz hat der Gemeinderat beschlossen, eine definitive Sicherung zu verschieben.

Die Berner Hochbrücken haben eine grosse Bedeutung für das Stadtbild, stehen unter Denkmalschutz und sind ein wichtiger Bestandteil des Unesco-Weltkulturerbes. Bauliche Sicherungsmassnahmen müssen daher hohen gestalterischen Ansprüchen genügen. Das teilt der Gemeinderat am Donnerstag mit.
Weil die Brücken zudem starken Verkehrsbelastungen ausgesetzt sind, bedarf es besonderer statischer Vorkehrungen für die Installation von dauerhaften Sicherungsnetzen. Dies gilt insbesondere für die Kirchenfeld- und die Kornhausbrücke, wo eine Verankerung der Sicherungsseile im Erdreich erforderlich wird.
Volksabstimmung für 8,3 Millionen Franken
Gestützt auf eine überwiesene Motion und einen vom Stadtrat bewilligten Projektierungskredit hat der Gemeinderat in den vergangenen Monaten eine Kreditvorlage für die bauliche Sicherung der Kirchenfeld-, Kornhaus- und Lorrainebrücke erarbeiten lassen. Die genaue Überprüfung habe deshalb gezeigt, dass die Sicherung der drei Brücken deutlich höhere Kosten verursacht, als die ursprünglich geschätzten 6 Millionen Franken. Das von der Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün ausgearbeitete Bauprojekt zeige auf, dass für die Sanierung der drei Brücken mit Kosten von rund 8,3 Millionen Franken gerechnet werden müsse. Für die Umsetzung sei deshalb eine Volksabstimmung erforderlich.
Da der städtische Finanzhaushalt in den kommenden Jahren stark unter Druck kommen dürfte und aller Voraussicht nach ein neues Sparpaket geschnürt werden müsse, will der Gemeinderat die Investitionen in den kommenden Jahren auf das Notwendigste und Dringendste beschränken.
Weil die 2009 installierten provisorischen Netze zu einem starken Rückgang der Brückensuizide geführt haben, sei es vertretbar, das Projekt zur Sicherung der drei Berner Hochbrücken zu verschieben. Beim Stadtrat will der Gemeinderat in den kommenden Wochen zu beantragen, die Frist zur Erfüllung der 2009 überwiesenen Motion um zwei Jahre zu verlängern.
Was bisher geschah?
Am 15. Oktober 2009 hat der Stadtrat den Gemeinderat damit beauftragt, die fünf Berner Hochbrücken mit Suizid-Auffangnetzen zu sichern. Im Dezember 2009 liess der Gemeinderat sodann die Kornhaus- und die Kirchenfeldbrücke mit provisorischen Sicherungsnetzen sichern. Dank diesen Netzen konnte ein markanter Rückgang der Brückensuizide erreicht werden. Im Juni 2011 bewilligte der Stadtrat schliesslich einen Projektierungskredit von 725‘000 Franken für die Ausarbeitung von definitiven baulichen Massnahmen an der Kirchenfeld-, der Kornhaus- und der Lorrainebrücke. Auf die Sicherung der Monbijou- und der Nydeggbrücke wurde verzichtet.
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