Coiffeuse verweigert Muslimin mit Kopftuch Zutritt
Eine Friseurin hatte eine 24-jährige Muslimin wegen ihres Hijab aus dem Salon verwiesen. Jetzt wurde sie verurteilt.
Ein norwegisches Gericht hat am Montag eine Friseurin zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie einer Frau mit Hijab den Zugang zu ihrem Salon verweigert hatte. Sie muss 10'000 norwegische Kronen (1180 Franken) zahlen. Das Bezirksgericht von Jaeren urteilte am Montag, Merete Hodne habe ihre Kundin aufgrund ihrer Religion diskriminiert. Die 47-Jährige will nach Angaben der norwegischen Nachrichtenagentur NTB in Berufung gehen.
Laut der Anklage hatte Hodne die mit dem Kopftuch verhüllte 24-Jährige im Oktober mit den Worten aus ihrem Dorfsalon verwiesen, diese solle sich einen anderen Laden suchen, da sie «Kunden wie sie nicht nimmt». Das Gericht sah darin eine klare Diskriminierung der jungen Frau, weil sie Muslimin ist.
Dagegen verteidigte sich die Friseurin, sie habe nichts gegen Muslime. Den Hijab aber sehe sie nicht als religiöses Symbol an, sondern als politisches Symbol einer Ideologie, die ihr Angst mache: «Ich will dieses Übel nicht an einem Ort sehen, wo ich entscheide. Dieses Übel ist die islamische Ideologie, der Mohammedanismus und der Hijab, der als Symbol dieser Ideologie wie einst das Hakenkreuz bei den Nazis dient», sagte sie später in einem Interview mit dem norwegischen Sender TV 2. Das Kopftuch habe ihr Angst eingejagt.
Fünf Jahre Haft für religiöse Diskriminierung
Die Muslimin erklärte hingegen, sie sei «zutiefst beleidigt». Sie befinde sich ja immerhin «in ihrem eigenen Land».
Nach dem Vorfall hatte die Friseurin ein Bussgeld der Polizei in Höhe von 8000 Kronen (knapp 860 Euro) verweigert. Daraufhin landete ihr Fall vor dem Bezirksgericht, das ihr 2000 Kronen zusätzlich sowie die Gerichtskosten in Höhe von weiteren 5000 Kronen aufbrummte. Auf religiöse Diskriminierung stehen in Norwegen bis zu fünf Jahre Haft.
Für viele muslimische Frauen ist die Verhüllung des Kopfes Ausdruck ihres Glaubens. Kritiker sehen darin ein Zeichen ihrer Unterdrückung. Der Hijab ist zum Beispiel in Ländern wie Tunesien, Ägypten oder der Türkei die gängigste Form der Verschleierung.
AFP/pat
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch