Das Vabanquespiel der Nationalbank
Die Hilfe für die Exportwirtschaft kann uns sehr teuer zu stehen kommen: Wegen des Euro-Mindestkurses muss die Schweiz mit Inflation und einem Immobilienboom rechnen. Scheitert die Nationalbank, ist sie bankrott.

Viele euphorische Stimmen begleiten den Kurswechsel der Nationalbank und die Einführung eines Euro-Mindestkurses von 1.20 Franken. Doch gratis ist die Hilfe der Nationalbank für die Exportwirtschaft nicht zu haben. Die Erfahrungen der Schweiz mit Wechselkurszielen ist zwiespältig: Als die Nationalbank 1978 bis 1982 eine Untergrenze für die D-Mark definierte, konnte sie zwar den Höhenflug des Schweizer Frankens bremsen. Der Preis dafür war aber hoch. Insbesondere im Immobilienmarkt kam es zu einem regelrechten Boom. Die Preise für Miethäuser stiegen innert vier Jahren um die Hälfte an, und auch die übrigen Immobilienkategorien wurden markant teurer. Die Inflation stieg im Sommer 1981 auf 7,5 Prozent.