Verfahren in Reichenbach – Der Bauschutt muss weg

Verfahren in ReichenbachDer Bauschutt muss weg

Die Betreiberin des Kraftwerks Howald muss bis zu 550 Kubikmeter Schutt aus dem Rützistalgraben räumen. Er war ohne Bewilligung abgelagert worden.

Publiziert: 29.03.2022, 16:31

Zwischen 250 und 550 Kubikmeter Geröll wurde beim Bau des Kraftwerks im Rützistalgraben deponiert.
Foto: Karin von Känel

Vor zwei Jahren ging oberhalb von Wengi bei Reichenbach ein neues Wasserkraftwerk ans Netz. Seither liefert das Kleinwasserkraftwerk Howald rund 500’000 Kilowattstunden Strom pro Jahr (siehe Box). Strom durch heimisches Wasser – sauberer könnte die Energiegewinnung kaum sein. Alles gut also?

Das Kleinwasserkraftwerk Howald

Anfang der 2010er-Jahre plante die Gemeinde Reichenbach den Bau eines Trinkwasserkraftwerks, das mit dem Wasser aus den Lehenweidquellen oberhalb von Wengi bei Reichenbach Strom gewinnen sollte. Das Projekt scheiterte letztlich daran, dass im Quellfassungsgebiet keine Schutzzonen ausgeschieden sind und das Wasser daher nicht für die öffentliche Versorgung genutzt werden darf. 2017 wurde das Vorhaben begraben.

Wenig später nahmen die Initianten einen neuen Anlauf, dieses Mal auf privater Basis. Das neue Projekt sah vor, das Wasser ins private Versorgungsnetz der Brunnengenossenschaft Wengi einzuspeisen. Als Betreiberin des Kraftwerks sollte die Kleinwasserkraftwerk Howald AG gegründet werden. Das Projekt wurde im Frühling 2019 vom Kanton bewilligt.

Im Juni 2019 sprach sich die Reichenbacher Gemeindeversammlung für eine Beteiligung an der geplanten AG im Umfang von 62 Prozent aus. Ebenso bewilligten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger einen Kredit in der Höhe von 1,054 Millionen Franken für den Bau der Anlage, der mit insgesamt 1,8 Millionen Franken budgetiert war. Die restlichen Kosten trug die Brunnengenossenschaft Wengi. Im August desselben Jahres erfolgte der Baustart. Seit Frühling 2020 liefert das Kraftwerk jährlich rund 500’000 Kilowattstunden (kWh) Strom. (nik)

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