Klatsche in SchaffhausenDer BSV verblüfft – acht Minuten lang
Zum Auftakt des Playoffs verlieren die Berner Handballer gegen die Kadetten deutlich. Sie benötigen eine Steigerung im ganz grossen Stil.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der BSV am Freitagabend sein letztes Heimspiel der Saison austrägt.
Gewiss, eine Best-of-5-Serie wird nicht in der ersten Begegnung entschieden. Aber der Klassenunterschied zwischen den Bernern und Kadetten Schaffhausen am Dienstagabend ist zu eklatant, als dass man sich ohne besondere Anstrengung einen Sieg von Martin Rubins Mannschaft vorstellen könnte. Nicht gegen die Nordostschweizer. Und nicht in dieser Verfassung.
38:28 gewinnt der Favorit auf den Titel Spiel 1 im Playoff-Viertelfinal. Vorübergehend beträgt sein Vorsprung 13 Tore. Wie gut er vor allen Dingen in der Breite besetzt ist, zeigt das Faktum, dass Marvin Lier – ein Nationalspieler und früherer Ligatopskorer – im Verlauf der zweiten Hälfte eingewechselt wird. Als die Partie längst entschieden ist.
Der verheissungsvolle Beginn
Einen guten Start erwischt Rubins Team. 3:0 führt es, den ersten Gegentreffer muss es nach fast acht Minuten hinnehmen. Die Kadetten erwachen, gleichen im Nu aus und ziehen davon – in bemerkenswertem Tempo. Zu keiner Zeit droht die erst zweite Meisterschaftsniederlage der fortgeschrittenen Saison.
Beim BSV überzeugen nur wenige Akteure. Die Torhüter gehören nicht dazu. Abermals in diesem Kalenderjahr sind sie kein Faktor. In Hälfte eins macht Linkshänder Mirko Popovic mit vier Treffern auf sich aufmerksam, nach der Pause ist einzig Topskorer Ante Kaleb regelmässig erfolgreich.
Die enttäuschende Kulisse
Playoff-Stimmung mag in der BBC-Arena keine aufkommen. Das hat bestimmt damit zu tun, dass die Partie sehr einseitig ist. Und die Schaffhauser verfügen nach all den Erfolgen über ein gewisses Selbstverständnis: Die Liga beginnt hier erst im Halbfinal so richtig zu interessieren.
Dass zum Auftakt der entscheidenden Saisonphase bloss 417 Zuschauer erscheinen, ist aber möglicherweise auch der Tatsache geschuldet, dass die Spieldaten erst am (Grün-)Donnerstag offiziell geworden sind – wenige Tage vor dem Beginn. Der 21. April galt als Startdatum des Playoffs. Nun spielen einige Teams schon davor. Besucherfreundlich ist das nicht.
Der BSV hat indes spätestens jetzt ganz andere Probleme. Schleunigst wiederfinden muss er die Form, in der er zu Saisonbeginn drei Siege aneinanderreihte.
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