Spätes, aber verdientes GlückDer FC Thun hat wieder an Schwung gewonnen
Starten die Oberländer eine Siegesserie? Das 2:1 gegen Stade Lausanne-Ouchy war der zweite Erfolg en suite.

Foto: Patric Spahni
Zwei Siege in Serie, das gab es für die Thuner in dieser Meisterschaft bisher bloss einmal – Ende September. Nun folgte nach dem Pflichtsieg gegen Schlusslicht Kriens der zweite Dreier in Folge. Der Sieg gegen das formstarke Stade Lausanne-Ouchy, das zuletzt fünfmal nicht verloren hatte und dabei 13 Zähler sammelte, war verdient.
Die Oberländer brauchten dafür aber einen starken Torhüter. Nino Ziswiler rettete in der ersten Halbzeit mehrmals mirakulös. Zweimal stoppte er Zachary Hadji, wie auch den allein heranstürmenden Brighton Labeau. Dieser sorgte mehrmals für Gefahr. Aber hatte der Stürmer Ziswiler überwunden, verhinderte die Latte den 14. Saisontreffer des Franzosen. Oder nach dem Seitenwechsel stand Nicola Sutter auf der Linie und vermochte für den geschlagenen Ziswiler Labeaus Versuch zu klären. «Ich bin froh, konnte ich dem Team helfen», meinte der Goalie und lobte gleichzeitig seine Vorderleute: «Ich konnte mich auf meine Mitspieler verlassen. Sie machten einen guten Job und hatten die langen Zuspiele auf die Lausanner Angreifer im Griff.»
Ansonsten vermochten die Gäste das Heimteam kaum zu beunruhigen. Die Thuner waren mehrheitlich in Ballbesitz und spielbestimmend. Es brauchte jedoch einen Schnitzer vom Lausanner Verteidiger Rayan Kadima, damit der Führungstreffer fiel. Der Franzose verfehlte den Ball, Dominik Schwizer profitierte und traf. In der Schlussphase war es erneut Kadima, der Alexander Gerndt zurückriss und den entscheidenden Elfmeter verursachte.
Der Sieg tat den Thunern nach dem missglückten Februar mit acht Partien innerhalb 28 Tagen gut. Der Rückstand auf den Barrageplatz beträgt indes weiterhin acht Zähler. «Wir schauen nur auf uns», sagt Ziswiler. «Jetzt wollen wir gegen Vaduz diesen Schwung mitnehmen.»
Die Botschaft auf dem Platz
Carlos Bernegger hat die Mannschaft nach dem Schlusspfiff wie schon im letzten Heimspiel gegen Xamax erneut im Mittelkreis versammelt. «Kurz und knackig», so schildert Ziswiler die Ansprache des Trainers. Dieser sagt, er mahne da jeweils zur Vernunft und zur Bodenhaftung, achte darauf, dass die Emotionen nicht überbordeten. «Aber vor allem wollen wir auch eine Botschaft aussenden. Nämlich dass wir zusammenhalten; auch in schwierigen Phasen.»
Bernegger lobte die Mannschaft. «Jeder im Team, von Ziswiler ganz hinten bis zum eingewechselten Gerndt ganz vorne, hat alles geben», stellte er zufrieden fest. Insbesondere die Reaktion nach dem unvermittelten Gegentreffer in der 84. Minute hat dem Coach gefallen. Roland Ndongo stand wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff im Brennpunkt – aber auch im Offside. Das Tor gegen seinen früheren Club zählt nicht. Doch der Joker gab nicht auf: In der 88. Minute spielte er sich zusammen mit dem ebenfalls eingewechselten Gerndt durch die Waadtländer Abwehr. Der Schwede wurde gefoult. Kenan Fatkic übernahm die Verantwortung und verwandelte den Penalty sicher. Schon vor einer Woche beim 1:0 in Kriens war der Slowene für den entscheidenden Treffer besorgt gewesen. In der nächsten Partie können sich die Thuner allerdings nicht auf ihn verlassen. Fatkic wird am Freitag gegen Vaduz eine Gelb-Sperre absitzen müssen.
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