Der «Kleine Bruder» von Robert Mugabe
Einst bekämpfte Laurent Gbagbo Autokraten, heute klammert er sich an die Macht in der Elfenbeinküste.

Er sass jahrelang im Gefängnis, weil er die Einführung des Mehrparteiensystems in seiner Heimat forderte – und lässt heute Oppositionelle massakrieren. Er schickte seine Anhänger auf die Strasse, weil ihm ein General den Wahlsieg rauben wollte, und stahl jetzt selbst seinem Kontrahenten den Sieg. Er schaffte den notorischen Personenkult mit Bildern des Präsidenten in jedem Geschäft und jeder Nachrichtensendung ab. Doch inzwischen hat sich der «Kleine Bruder», so der Spitzname des einstigen politischen Leichtgewichts, in die Riege der selbstherrlichen «Big Men» geboxt. Ein Werdegang voller Ironien, über die man schmunzeln könnte, wenn der vorläufige Tiefpunkt nicht so tragisch wäre.