Der Luzerner Theologe Felix Gmür wird Bischof
Felix Gmür. Er hat unter anderem in Rom studiert.
«Ich will nahe bei den Menschen sein», sagte Felix Gmür, als er gestern den Medien als neuer Bischof des Bistum Basels vorgestellt wurde. Der 44-jährige Luzerner arbeitet derzeit als Generalsekretär der Schweizerischen Bischofskonferenz (SBK). Der Nachfolger von Kurt Koch steht vor grossen Aufgaben. Das Bistum Basel zu führen, sei sicherlich «nicht einfach», auch weil es mehrsprachig sei, betonte Gmür. Eine Herausforderung seien die verschiedenen Systeme in den zehn Bistumskantonen. Dem Bistum gehören die Kantone AG, BE, BL, BS, JU, LU, TG, SH, SO und ZG an. Es ist mit mehr als einer Million Gläubigen das grösste Bistum der Schweiz. Managementerfahrung Der in Luzern geborene Kirchenmann war am 8.September vom 18-köpfigen Domkapitel, einem Beratungsgremium des Basler Bischofs, gewählt worden. Papst Benedikt XVI. bestätigte nun die Wahl. Die Weihung des neuen Bischofs findet am 16.Januar 2011 in Solothurn statt. Gmür gilt als «Theologe mit Managementerfahrung». Er ist seit vier Jahren Generalsekretär der SBK. Er hatte im Mai 1999 in Luzern die Priesterweihe erhalten. Gmür verbrachte zehn Jahre im Ausland, unter anderem studierte er in Rom. Er war auch als Subregens des Priesterseminars St.Beat in Luzern tätig. Nun tritt er in die Fussstapfen von Kurt Koch, der das Bistum seit 1996 leitete und bei der Ernennung 45 Jahre alt gewesen war. Der Papst hat Koch im Juni zum «Ökumeneminister» nach Rom berufen und zum Kardinal ernannt. Vor den Medien in Solothurn nahm Gmür gestern auch Stellung zu hängigen Kirchenthemen. Die Vertrauenskrise in der Kirche als Folge sexueller Missbräuche sei «furchtbar», betonte er: «Jeder Missbrauch ist unerträglich und ein Skandal.» Notwendig seien «absolute Transparenz und Nulltoleranz». Das Zölibat sei für ihn ein «freiwilliger Entscheid» gewesen, führte der Bischof aus. Er habe sich auch für einen «alternativen Lebensstil» entschieden. Die Frage sei jedoch, ob für die Berufung zum Priester gleichzeitig eine Berufung zum zölibatären Leben erforderlich sei. «Ich persönlich meine das nicht», sagte Gmür. Deswegen müsse man darüber diskutieren. Frauenordination Der Bischof sieht die Frauenordination als weltkirchliche Frage. Die Kirche habe in den «verschiedenen Kontinenten verschiedene Geschwindigkeiten». Er sei in Afrika gewesen und habe festgestellt, dass das Thema dort «nicht auf der Tagesordnung» stehe. «Ich habe gemerkt, dass es nicht Zeit ist, den Ländern des Südens unsere Themen aufzudrängen.» Die Zeit der Kolonialisierung sei vorbei. «Es muss alles von unten kommen, damit es richtig ankommen kann.» sda >
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