«Die Enthaltung der Deutschen wird noch zu reden geben»
Nach langem diplomatischem Hickhack und politischem Gezerre ist der Weg für einen Angriff auf Ghadhafi frei. In dem Poker sei Berlin den Briten und Franzosen in den Rücken gefallen, sagt der Politologe Dieter Ruloff.
Herr Ruloff, die USA haben lange gezögert, in Libyen einzugreifen. Warum jetzt der plötzliche Wandel? Die Stimmung in Washington ist gekippt. Die Regierung Obama hat erkannt, dass man sich nicht noch einmal auf dem falschen Fuss erwischen lassen darf. Bei den Protesten in Ägypten vom Februar haben die USA viel zu lange an Mubarak festgehalten. Das wurde ihnen von verschiedener Seite zum Vorwurf gemacht. Bezüglich Libyen war es nun Senator John Kerry, der Vorsitzende des aussenpolitischen Ausschusses im Senat, der ein Eingreifen in Libyen vehement gefordert hatte. Offensichtlich mit Erfolg.