Interview mit Pussy Riot«Die russischen Oligarchen sollen büssen»
Olga Borisowa von Pussy Riot sagt, Europa solle endlich aufhören, den Ukraine-Krieg mitzufinanzieren. Am Frauenstreiktag tritt das Anti-Putin-Kollektiv in Basel auf.

Frau Borisowa, im Mai ist Ihre Kollegin Marija Aljochina als Lieferantin verkleidet aus Russland geflüchtet. Jetzt treten Sie mit dem Kollektiv in Basel auf. Hat der Krieg in der Ukraine die Message von Pussy Riot verändert?
Überhaupt nicht. Schliesslich warnen wir schon lange vor Putin. Dass er jetzt in die Ukraine einmarschiert ist, ist ja nur eine Folge davon, dass er die Krim 2014 annektieren konnte, ohne dafür bestraft zu werden. Weil niemand ihm damals die Stirn geboten hat, glaubt Putin, ohne Konsequenzen weiter wüten zu können. Diese Tournee hat natürlich eine besondere Mission, weil wir unterwegs Geld für ein ukrainisches Kinderspital sammeln und auch die vielen Russinnen und Russen vertreten, die gegen diesen Krieg sind. Wenn die ausländischen Journalisten meinen, dass 80 Prozent aller Russinnen und Russen diesen Krieg unterstützen, dann sind sie auf die Propaganda des Kreml hereingefallen.