Die Sonne soll das Badewasser heizen
Eins der abgelegensten Freibäder der Region rüstet auf: Die Gemeinde Rüschegg will der Badi Eywald eine Auffrischung verpassen. Dazu gehören Solarzellen für warmes Wasser auf dem Kabinendach.

Das Freibad Rüschegg Eywald ist in die Jahre gekommen. Es wurde im Jahr 1974 zusammen mit dem Hotel Eywald gebaut. Nachdem die Gemeinde Rüschegg es 1997 übernommen hat, ist sie nun für den Unterhalt zuständig. Der Verein Freunde Schwimmbad Eywald ist zuständig für den Betrieb des Bades, er erhält eine jährliche Unterstützung von der Gemeinde. Der Verein steht finanziell auf gesunden Füssen, teilt die Gemeinde mit – die anfallenden Sanierungskosten kann er jedoch nicht tragen. Deshalb beantragt sie an der Gemeindeversammlung einen Kredit von 230'000 Franken, um das Bad zu sanieren.
Der wichtigste und auch teuerste Teil dieser Sanierung sind ein neues Heizsystem und eine Abdeckung für das Bassin. Diese beiden Posten kommen auf 105'000 Franken zu stehen.
Geplant ist, das Heizsystem von Hotel und Schwimmbad zu entflechten. Beide Anlagen haben heute eine gemeinsame Elektrospeicherheizung. Diese ist laut dem Gemeinderat Rüschegg weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll – zudem müsste die Wärmeaustauschleitung ersetzt werden.
Aus diesem Grund wird das Schwimmbad von der Hotelheizung abgekoppelt und selbstständig beheizt. Auf dem Dach der Umkleidekabine wird eine Solarzelle installiert, die das Wasser heizt. Mit dieser Massnahme können pro Saison Energiekosten zwischen 1700 und 4000 Franken gespart werden, hat das zuständige Ingenieurbüro errechnet.
Abdeckung gegen Abkühlen
Um in der Nacht nicht zu viel Wärme wieder zu verlieren, kommt neu eine Abdeckung für das Bassin hinzu. In den vergangenen Jahren stellte dies einen Mangel dar, weil auch im Sommer die Nächte in Rüschegg empfindlich kühl werden können.
Mit der anderen Hälfte des beantragten Kredits soll die Badi auch an anderen Stellen erneuert werden. Das Garderobenhaus wird saniert und um einen einfachen Kiosk erweitert, weil in den letzten Jahren das Hotel Eywald nicht immer offen war. Ein weiteres Projekt betrifft das Kinderplanschbecken. Dieses musste bisher von Hand jeden Tag neu mit Wasser gefüllt und desinfiziert werden, weil es keine Verbindung zur Wasseraufbereitungsanlage hatte. Dies führte dazu, dass die Wasserqualität teils ungenügend war. Nun soll es ein neues Becken geben, mit einem Anschluss ans Frischwasser und einer Verbindung zum Hauptschwimmbecken.
Über den Kredit für die Badisanierung befindet die Gemeindeversammlung von Rüschegg am 3.Dezember. Wird er genehmigt, können die Bauarbeiten im Frühjahr in Angriff genommen werden. Die Gemeinde wird zudem nicht den gesamten Betrag selbst aufwerfen müssen: Der Sportfonds übernimmt fünf Prozent der Gesamtsumme.
Ohne Heizung keine Badi
Lehnen die Stimmberechtigten den Kredit ab, könnte das Schwimmbad Eywald nächsten Sommer nicht mehr geöffnet werden, warnt der Gemeinderat. Ohne Heizung sei an einen Badibetrieb auf rund 1100 Metern über Meer nicht zu denken. Das würde der Gemeinderat bedauern – und wohl auch ein grosser Teil der Bevölkerung, die sich Sommer für Sommer im kleinen Schwimmbad vergnügt.
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