Die Zukunft der Gondelbahn ist noch immer ungewiss
Nach der Generalversammlung ist die Zukunft der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen immer noch offen. Wohl schenkten fast alle Aktionäre dem Verwaltungsrat ihr Vertrauen. Doch Einsprachen verhindern den notwendigen Ersatz für 2018.

«Eigeninteressen gegen den Bau der neuen Bahn wurden über alles gestellt», beklagte sich Verwaltungsratspräsident Andreas Kaufmann am Dienstag an der Generalversammlung der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen (GGM) auf Männlichen. «Auch bei der V-Bahn sind Einsprachen immer noch offen», ergänzte er, noch sei keine Lösung in Sicht. Wie bereits mehrfach berichtet, ist ein Neubau der GGM nach Ablauf der Konzession im kommenden Jahr nur im Zusammenhang mit dem Eiger-Express – gemeinsam als V-Bahn bezeichnet – möglich.
«Lassen sich die drei Einsprachen nicht innerhalb der nächsten Monate bereinigen, bleibt nur noch der gerichtliche Weg, welcher sich über Jahre hinziehen kann», sagte Kaufmann. Zudem werde die Bewilligung einer Konzessionsverlängerung teuer und aufwendig. So oder so, im Sommer führt das Bundesamt für Verkehr im Juli ein Audit durch.
Sicherheit gewährleistet
Die Sicherheit der Anlage steht laut Kaufmann über allem. Für eine kurze Übergangszeit bis zu einer späteren Bewilligung seien zu wenig finanzielle Mittel vorhanden. «Falls wir 2018 nicht bauen können, müssen wir periodische Schliessungen oder eine drastische Reduktion der Öffnungszeiten in Betracht ziehen oder die öffentliche Hand um Unterstützung bitten», sagte er und appellierte an die Einsprecher: «Der Bauentscheid im Sommer sollte durch konstruktives Einlenken möglich, Spekulationen und Polemik vermieden werden.»
Als gutes Zeichen wertete Kaufmann die erfolgreiche Aktienkapitalerhöhung 2016 auf 11 Millionen Franken, die deutlich überzeichnet worden sei. Die Mehrheit des Aktienkapitals sei bei der Jungfraubahn Holding und der Bergschaft Itramen platziert, was der Männlichenbahn eine perfekte Verwurzelung und Akzeptanz in regionaler und touristischer Hinsicht attestiere. Nicht zuletzt als Folge davon blieb der Aktienkurs nach der Erhöhung stabil bei 100 Franken.
Gleichsam als Vertrauensbeweis wählte die Versammlung den gesamten Verwaltungsrat für die nächste dreijährige Amtsperiode: Andreas Kaufmann, Präsident; Christoph Schläppi, Vizepräsident; Walter Gertsch, Rolf Mathys und Daniel Steuri; wegen der Altersbeschränkung auf 70 Jahre: Peter Meyer für 2 Jahre und Ruedi Jossi für 1 Jahr.
Neue Abenteuer
Von einem rückläufigen Winterergebnis, das vom Sommer wieder ausgeglichen wurde, berichtete Betriebsleiter Daniel Zihlmann. Sein Anliegen einer neuen GGM begründete er mit nach 40 Jahren nicht mehr erhältlichen Ersatzteilen, die von Hand gefertigt werden müssten. Als Anpassung an heutige Kundenbedürfnisse stellte er Sommerschlitteln mit «Summergemeln» von der Bergstation über die Alpstrasse zur Mittelstation Holenstein vor.
Im Sommer empfängt die 8,5-mal 13 Meter grosse Kuh mit Innenleben und Aussichtsplattform auf dem Sennenspielplatz Klein und Gross zu neuem Vergnügen. Im Winter soll die Beschneiungslücke zum Skilift Gummi geschlossen werden.
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