Doppelte Niederlage von Federer gegen Djokovic
Der Schweizer verpasste den Finaleinzug in Indian Wells und büsste auch den zweiten Platz im Ranking ein. Roger Federer unterlag zum dritten Mal in Folge Novak Djokovic.

Federer hat es nicht geschafft, die Siegesserie von Djokovic zu stoppen. Wie im Halbfinal der Australian Open und im Endspiel von Dubai unterlag Federer dem zweifachen Grand-Slam-Sieger. Der 19. Erfolg in Serie brachte Djokovic nicht nur den Finaleinzug, sondern auch den zweiten Platz im ATP-Ranking. Seit Federer im Februar 2004 erstmals die Spitze der Weltrangliste erklommen hatte, war er nur während elf Wochen nicht auf einer der ersten zwei Positionen klassiert. Ab Montag beginnt in dieser Hinsicht die zwölfte Woche.
Wie bereits beim Australian Open ist Federer nicht allzu viel vorzuwerfen. Vor den 16'000 Zuschauern im zweitgrössten Tennis-Stadion der Welt agierte der 16-fache Grand-Slam-Sieger überaus aggressiv. Er bemühte sich, die Ballwechsel möglichst kurz zu halten, was allerdings auch dazu führte, dass er in gewissen Phasen und vorab beim Return einige 'einfache Fehler' produzierte. Doch der Hauptgrund für die Niederlage des Schweizers ist Djokovic. Der 23-Jährige ist seit seiner letzten Niederlage - im November beim ATP-Finale gegen Federer - in beneidenswerter Form und entwickelte sich mehr und mehr zum grossen Befreiungskünstler. Er spielt aus der Defensive heraus oft brillant und leistete sich gegen Federer in den wichtigsten Phase kaum Fehler.
Ein überragender Satz reichte nicht
Im ersten Satz gelangen Djokovic zwei Breaks, zum 3:2 und zum 6:3. Während der Serbe seine Chancen nutzte, war das bei Federer nicht der Fall. Der Schweizer kam einem Servicedurchbruch wiederholt nahe, doch reichte es nie ganz. Der Schweizer liess sich nicht entmutigen, obwohl er zu diesem Zeitpunkt sechs Sätze in Folge gegen Djokovic verloren hatte. Für seinen Kampfgeist wurde er belohnt. Djokovic, der im Verlauf der Woche in vier Partien nur 12 Games abgegeben hatte, leistete sich nun einige Fehler mehr und begann zwischendurch ein wenig mit sich selbst zu hadern, auch weil Federer in dieser Phase gross aufspielte. Beim Stand von 1:1 nutzte er seine vierte Breakmöglichkeit zum erstmaligen Servicedurchbruch und liess danach nichts mehr anbrennen.
Auf das Hoch folgte aber beim Schweizer wieder eine Baisse. Er schaffte es nicht, durchgehend auf dem unglaublich hohen Niveau zu spielen, das nötig gewesen wäre, um Djokovic an diesem Tag zu schlagen. Der dritte Satz war eine Achterbahnfahrt. Federer kassierte gleich ein Break zum Auftakt, glich zum 2:2 aus, verlor dann erneut seinen Service nach 40:15-Führung und nach einem Doppelfehler. In wenigen Minuten musste er seine Ambitionen begraben. Elf Punktverluste in Folge trugen dazu bei, dass er 2:5 ins Hintertreffen geriet. Nach etwas mehr als zwei Stunden verwertete Djokovic seinen zweiten Matchball.
Für Federer, der in Indian Wells, 2004, 2005 und 2006 triumphiert hatte, ist die Negativserie gegen Djokovic umso ärgerlicher, als er sich eigentlich in hervorragender Form befindet. Seine Jahresbilanz beinhaltet 18 Siege und nur drei Niederlagen, alle gegen Djokovic. Nächste Station von Federer ist nun das Turnier in Miami, das wie Indian Wells zur Kategorie der Masters 1000 gehört. Danach beginnt am 9. April mit dem Auftritt in Monte Carlo die Sandsaison. Spätestens dann dürfte es wieder etwas einfacher werden, Djokovic zu schlagen, der gegen Federer weiterhin eine negative Bilanz (9:13) hat.
Einseitiges Schweizer Duell
Roger Federer war am Vortag problemlos in den Halbfinal eingezogen. In nur 63 Minuten hatte er sich gegen Landsmann und Doppelpartner Stanislas Wawrinka mit 6:3, 6:4 durchgesetzt. Wawrinka besass nur im allerersten Game zwei Breakchancen, die Federer aber mit Servicewinnern abwehrte. Von da an war die Weltnummer 2 der klare Patron im Rechteck. Federer servierte besser, spielte am Netz perfekt und variierte von der Grundlinie so gut, dass Wawrinka nicht den gewohnten Rhythmus fand, der ihm vorher immerhin Siege gegen Nikolai Dawidenko, Marin Cilic und Tomas Berdych eingetragen hatte.
Nadal beendete Negativserie gegen Del Potro
Bereits vor Djokovic hatte sich Nadal für den Final qualifiziert. Der spanische Weltranglistenerste setzte sich gegen Juan Martin del Potro, den argentinischen US-Open-Sieger 2009, 6:4, 6:4 durch, obwohl er einen schlechten Start in die Partie erwischte. Im ersten Satz lag er 0:3 und 1:4 zurück, ehe er fünf Games in Folge gewann. Nach knapp zwei Stunden verwertet er seinen ersten Matchball und zog zum ersten Mal in diesem Jahr in einen Final ein. In Indian Wells konnte Nadal bislang zweimal (2007 und 2009) triumphieren.
Nadal hatte die letzten drei Begegnungen gegen Del Potro verloren, allerdings bevor der Südamerikaner wegen diverser Probleme lange Zeit pausieren musste. Die schwierige Zeit scheint für Del Potro nun aber definitiv vorbei zu sein. Der 22-Jährige hat seit dem Australian Open 16 von 19 Partien gewonnen und wird in der Weltrangliste weiter an Terrain gewinnen. Derzeit ist er auf dem 90. Rang klassiert; Ende Januar war er noch die Nummer 485.
si/fal
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