Martin Rubins Serie reisstEin Abend, an dem fast alles missrät
Der BSV Bern verliert erstmals unter dem neuen Coach. Er unterliegt St. Otmar St. Gallen 31:36 und verpasst den Sprung an die Spitze.

Es ist der Moment, den sie in Gümligen herbeigesehnt haben. Leader kann er werden, der BSV, und das nach schwierigen Saisons en masse. Einen vorzüglichen Auftakt haben die Berner hingelegt: mit drei Siegen aus drei schwierigen Spielen. Und nun benötigen sie bloss einen Punkt – zu Hause, gegen das grundsolide, aber gewiss bezwingbare St. Gallen, das auf ein paar wenige Akteure setzt. Die Kulisse: ansprechend. Die Mobiliar-Arena ist deutlich besser besucht als zuletzt. Man honoriert die starken Auftritte.
Alles ist also angerichtet.
Und dann verliert der BSV 31:36. Es ist die erste Niederlage, seit Martin Rubin im Sommer übernommen hat – und die mit Abstand schlechteste Leistung in einer bis dahin für die Beteiligten so erfreulichen Saison.
Vögtlis Ausfall
Gut verteidigen, erfolgreich kontern: Das ist, wofür Rubins Teams gewöhnlich stehen. Davon ist gestern so gar nichts zu sehen. Gleich reihenweise kassieren die Gastgeber Treffer, und vorne offenbaren sie ein Defizit, das der Trainer vor der Saison angesprochen hat: dass ein klassischer Shooter fehlt, ein Aufbauer, der regelmässig aus der Distanz trifft. Das Problem hat sich auf diese Begegnung hin verschärft, nachdem sich Claudio Vögtli am Sonntag das Kreuzband riss. Der Linkshänder wird sein Comeback kaum in dieser Saison geben.
Während Simon Getzmann brilliert, indem er 13 Tore erzielt, kommen mit Ante Kaleb, Pontus Zetterman und Mario Cvitkovic die Verstärkungen aus dem Ausland nicht auf Touren. Und so hinkt der BSV stets ein bisschen hinterher – dem Gegner, den gestiegenen Erwartungen und dem Matchplan. Es ist ein für ihn ernüchternder Abend.
Adrian Horn ist seit 2007 für Tamedia tätig. Er fungiert als Koordinator und Redaktor des Sport-Extra und arbeitet extern als Lektor.
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