Ein Hoch auf die Sense
Der WWF hat die Sense als «Gewässerperle» ausgezeichnet. Eine neu gegründete Aktionsgruppe will dafür sorgen, dass die Landschaft auch künftig geschützt wird.

Ein kühlendes Bad nach getaner Arbeit. Ein gemütlicher Grillabend mit Freunden. Oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Für Patrick Riggenbach ist die Sense ein wichtiger Teil seines Lebens. «Der Fluss ist für mich ein Kraftort.» Dort könne er Energie tanken, lasse sich für Lieder inspirieren, die er auf seiner Gitarre spielt. Der Gärtner aus Thörishaus ist Teil der Aktionsgruppe «Gewässerperle Sense». Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der neu gegründeten Gruppe will er sich für den Schutz der Sense einsetzen. Gestern wurde die Gruppe offiziell ins Leben gerufen – stilecht am Heiti Büffel in Thörishaus, einer Felsformation am Ufer der Sense.
«Absolute Ausnahme»
Die Aktionsgruppe formierte sich anlässlich einer Auszeichnung des WWF. Der Umweltverband zeichnete kürzlich 64 Flüsse in der Schweiz als sogenannte Gewässerperlen aus. Gemeint sind damit Flüsse, die unverbaut und ungenutzt sind. Ausserdem zeichnen sie sich durch eine grosse Artenvielfalt aus. Auf Abschnitten, die diese Kriterien erfüllen, erhalten die Gewässer das Prädikat Gewässerperle. Bei der Sense trifft dies fast auf den gesamten Verlauf zu. Ausnahmen bilden lediglich der Oberlauf der Warmen Sense in Plaffeien und der Bereich zwischen Laupen und Neuenegg.
Die Sense ist zwar nur einer von 64 Flüssen, der die Auszeichnung Gewässerperle erhalten hat. Dennoch sei sie eine «absolute Ausnahme», wie der WWF sagt. Bereits 2011 bezeichnete sie der WWF Deutschland in einer internationalen Studie als wertvollsten Alpenfluss Europas.
Kindheitserinnerungen
Die Aktionsgruppe ist bunt gemischt. Sowohl ein Gewässerökologe wie auch eine Schauspielerin sind darin vertreten. In einem sind sich die Mitglieder einig: «Uns liegt die Sense am Herzen», lautet ihr Slogan. Dabei teilen sie vor allem auch Kindheitserinnerungen an den Fluss. «Hier wagte ich vor 60 Jahren meine ersten Schwimmversuche», erzählt Michel Roggo aus Freiburg.
Konkrete Aktionen plane die Gruppe bisher nicht, sagt Patrick Riggenbach. Es gehe vor allem darum, Interessierte zu vernetzen und das Thema bekannt zu machen. So wolle er als Mitglied des Ortsvereins vermehrt auf die Sense aufmerksam machen. «Denkbar sind künftig aber auch Aktionstage, wie beispielsweise die gemeinsame Beseitigung von Neophyten.»
Unterstützung erhält die Gruppe von den WWF-Sektionen der Kantone Freiburg und Bern. «Ziel ist es, dass beeinträchtigte Gebiete der Sense nicht noch weiter beeinträchtigt werden und unberührte Gebiete unangetastet bleiben», sagt Herbert Känzig vom WWF Freiburg. Dazu brauche es engagierte Leute.
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