Wirtschaftskrise im LibanonEin Land und seine Währung sind im freien Fall
Das libanesische Pfund verliert fast stündlich an Wert, ein grosser Teil der Wirtschaft liegt am Boden. Und der Premier verlässt seine Wohnung nicht mehr, weil er Todesdrohungen erhält.

Wie bedrohlich exponentielles Wachstum sein kann, weiss man auch im Libanon. Das Land an der Levanteküste steht am Anfang einer dritten Welle von Corona-Infektionen. Die Hoffnungen, das Infektionsgeschehen durch Impfungen eindämmen zu können, sind gering: Nachdem sich zunächst Parlamentarier und dem Staatspräsidenten Michel Aoun nahestehende Personen rechtswidrig Impfdosen gesichert haben, ist nun zwar die Bevölkerung dran – aber mehr als 4000 Spritzen pro Tag würden derzeit nicht verabreicht, sagt Firass Abiad, Leiter der Beiruter Uniklinik. Der Libanon hat etwa 6,8 Millionen Einwohner. «Wir haben bisher also nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung erreicht», sagt Abiad.