Ein neues Angebot auf dem Thunersee
Mit der Einwasserung der MS Jolimont wartet auf dem Thunersee ein neues Angebot für Erlebnisfahrten. Das Schiff, 1910 als erstes Motorboot der Bieler Dampfschifffahrt in Betrieb genommen, fasst zehn bis zwölf Gäste.
Mit der Ankunft mittels Tieflader am Montag fand die MS Jolimont eine neue Heimat am Thunersee. «Creabeton stellte uns grosszügigerweise ihr Areal in Einigen zur Einwasserung zur Verfügung», freute sich der Initiant der Aktion, der auch im Seerettungsdienst Thunersee tätige Marc von Dach.
«Die Jolimont war seit Oktober 2015 ausser Betrieb und war in einer Halle am Murtensee stillgelegt worden», erzählt von Dach. «Wir stehen seit drei Jahren mit dem Eigner Guido Schuppisser in Kontakt. Ich bin überzeugt, dass solch charakterstarke Schiffe fahren, nicht still gelegt werden sollen.»
Umso mehr, als die Jolimont von 1999 bis 2003 total renoviert und den heutigen Anforderungen entsprechend überarbeitet worden war. Für den Einsatz auf dem Thunersee erhielt das Schiff einen neuen Unterwasseranstrich, kleine elektrische Ergänzungen und ein Radar folgen in den nächsten Wochen.
Als Heimathafen dient ihr der ehemalige Kohlenweiher nahe der Schadau, wenige Hundert Meter vom Bahnhof Thun entfernt, mit dem Bus oder mit dem Privatfahrzeug erreichbar.
Oder zu Fuss via neuen Uferweg – der mit Stelen die Trajektschifffahrt auf dem Thunersee aufleben lässt. Die Trajektschiffe beförderten von 1873 bis 1893 Bahngüterwagen von Scherzligen nach Därligen, wo sie von der Bödelibahn übernommen wurden.
Festliche Fahrt für Kleingruppen
«Für Gruppen bis zwölf Personen legen wir ab 450 Franken ab», erklärt Marc von Dach. Der Preis richte sich nach der Länge der Rundfahrt und dem zusätzlichen kulinarischen Angebot, individuell für die Gäste zusammengestellt.
Von Dach verspricht: «Unser Partner für Kulinarik, die WEDs GmbH aus Thun, zaubert auf Wunsch und als Ergänzung des Seeerlebnisses vom einfachsten Menü über kalte Köstlichkeiten bis zu einem 5-Gang-Menü alles auf den Tisch.»
Ob das neue Angebot der BLS als Konzessionärin auf den Oberländer Seen nicht in die Quere komme, wollte diese Zeitung von Marc von Dach wissen. «Die BLS wurde informiert und hat positiv reagiert», sagt er. «Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, denn mit unserer Kapazität erschliessen wir eine ganz andere Zielgruppe.»
«Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zur BLS.»
Die BLS Schifffahrt habe ein ausgezeichnetes vielseitiges Angebot in anderen Grössendimensionen. «Wir richten uns an Privat- und Firmengruppen im kleinen Rahmen, beispielsweise an Hochzeitspaare nach dem Standesamt. Für die Hochzeitsfeier mit allen Gästen ist die BLS mit ihren grösseren Einheiten besser geeignet. Unser See ist zu klein dafür, gegeneinander zu arbeiten.»
Die BLS bestätigt auf Anfrage von Dachs Ausführungen: «Dieses Angebot ist uns bekannt. Auch wir sehen dies nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zur BLS Schifffahrt», sagt Mediensprecherin Helene Soltermann. «Er spricht mit seinen nostalgischen Ausflugsangeboten Kleingruppen an, die BLS Schifffahrt verfügt nicht über Schiffe mit ähnlichen Platzverhältnissen.
Wir werden aber sicher das Gespräch mit ihm suchen und uns über mögliche Kooperationsmöglichkeiten austauschen, wie beispielsweise gegenseitige Vermittlung von Kunden.»
Für jedes Wetter geeignet
Marc von Dach verweist auf die Vorteile der Jolimont: «Bei Regenwetter und im Winter sind unsere Gäste im Salon oder im gedeckten Heck geschützt; unser Koch bereitet seine Köstlichkeiten inmitten der Gäste in seiner Küche zu. Weiter verfügen wir über eine Toilette im Vorschiff, was für längere Charterfahrten von Vorteil ist.»
Der neue Player auf dem Thunersee versteht sich auch nicht als Konkurrenz zum Solarschiff. Vertraut aber lieber dem Dieselmotor, «der bei jedem Wetter arbeitet und auf das Gewicht des Schiffes ausgerichtet ist».
Infos zum Schiff und zur Miete: www.schiffsdienstleistungen.ch, Tel. 079 311 10 79.
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