Thuner Förderprogramm EnergieEin Reglement für den besseren Umgang mit Energie
Der Gemeinderat legt ein neues Reglement vor, das Anreize für den effizienten Umgang mit Energie setzen soll. Der Stadtrat entscheidet im Februar.

«Der Thuner Gemeinderat hat sich das Label Energiestadt Gold zum Ziel gesetzt und will bis 2050 klimaneutral sein», schreibt die Stadt Thun in einer Mitteilung. «Um die Ziele zu erreichen, betreibt er eine aktive Klima- und Energiepolitik.» Mit einem parlamentarischen Vorstoss wurde der Gemeinderat beauftragt, ein Förderprogramm Energie in der Stadt Thun auszuarbeiten.
Mit diesem Instrument könne die Energiestadt Thun einen wichtigen Beitrag leisten, um die städtischen Klimaziele zu erreichen, indem auf kommunaler Ebene ein Anreizsystem für die Bevölkerung und die Wirtschaft geschaffen werde. Als Grundlage für das Förderprogramm erarbeitete die Stadt Thun das Reglement über die Spezialfinanzierung Förderprogramm Energieeffizienz. Am 17. Februar wird dieses dem Stadtrat zur Genehmigung unterbreitet.
Anreize für die Bevölkerung schaffen
«Vorgesehen ist ein Mix aus Förderbereichen wie Gebäudesanierung, erneuerbare Wärme, erneuerbarer Strom, Mobilität, Beratung und Information», heisst es in der Mitteilung. Die Stadt unterstütze einzelne Massnahmen, befristete Aktionen und Leuchtturmprojekte.
Durch den Förderbereich-Mix sollen einerseits verschiedene Zielgruppen von den städtischen Fördergeldern profitieren können. Andererseits soll Wertschöpfung in der Region generiert werden, von der insbesondere auch kleinere Gewerbebetriebe und KMU profitieren.
Innovation, Beratung und Leuchtturmprojekte
«Konkret will die Stadt Thun bekannte und andernorts bewährte Fördertatbestände wie Einzelbauteile bei Gebäudesanierungen oder den Heizungsersatz zu erneuerbaren Energieträgern fördern.» Parallel dazu will die Stadt Thun aber auch neue Fördertatbestände einführen. So sollen winteroptimierte Fotovoltaikanlagen gefördert werden, um den Ertrag im Winter zu erhöhen. Ausserdem sollen möglichst grosse Anlagen gefördert werden, damit eine möglichst effiziente Nutzung der Flächen zur Förderung des Solarstroms in der Stadt Thun erreicht werden kann.
In den ersten Jahren soll der Fokus des Förderprogramms auf den Ölheizungsersatz gelegt werden. Der Gemeinderat hat der Verwaltung deshalb den Auftrag erteilt, im Hinblick auf die formelle Verabschiedung der Verordnung zu prüfen, ob und wie ein Schwerpunkt Ölheizungsersatz in der Verordnung verankert werden kann.
Steffisburg als Vorbild
Für das Förderprogramm will die Stadt Thun eine Spezialfinanzierung schaffen, die durch eine Abgabe auf dem Stromverbrauch gespeist wird. «Thun orientiert sich hier am Förderprogramm der Gemeinde Steffisburg, das seit 2017 in Kraft ist.» So werden der Abgabesatz von 0,5 Rappen pro Kilowattstunde und der Maximalbetrag pro Verbrauchsstätte von 900 Franken analog Steffisburg übernommen.
«Diese zusätzliche Abgabe auf dem Stromverbrauch belastet einen 4-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit rund 20 Franken pro Jahr», heisst es in der Mitteilung. Insgesamt könne mit einer jährlichen Einlage von rund 730’000 Franken in die Spezialfinanzierung gerechnet werden. Auch weitere Gemeinden in der Region, wie Spiez und Uetendorf, führen erfolgreich eigene Förderprogramme.
Einführung Anfang 2023
Genehmigt der Stadtrat das Reglement, werden die Ausführungen nachfolgend durch den Gemeinderat in einer Verordnung geregelt. Zudem wird die Stadt das Förderprogramm Energieeffizienz weiter ausarbeiten. Reglement und Förderprogramm sollen per 1. Januar 2023 in Kraft gesetzt werden. Ab diesem Zeitpunkt können auch Gesuche eingereicht werden zur finanziellen Unterstützung von Energievorhaben.
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