Einsamkeit überall
Der «Tatort» aus München wartet mit einem schwachen Drehbuch auf. Regisseur Max Färberböcks «Tatort»-Debüt ist dennoch gelungen – vor allem dank grossartigen, stimmungstrunkenen Bildern.
Weiss blühen die Lilien in der blütenweissen Vase, süss säuselt Ketty Lester ihren «Love Letters»-Hit von 1962, und verträumt wogt das Hochzeitskleid. Aber mitten hinein in dieses Flirren der Unschuld klickt trocken ein Fotoapparat: alles Show. Und uns Zuschauern, die von der Story da noch rein gar nichts kapieren, ist schon nach den ersten zwei Minuten des neuen Münchner «Tatorts» eines klar: Max Färberböck, der Regisseur von «Am Ende des Flurs», versteht sein Geschäft. Der mit etlichen Fernsehpreisen ausgezeichnete Drehbuchautor und Regisseur macht auch hier grossartige Bilder, die ganze Romane erzählen. Dass der eigentliche Roman dahinter – Färberböck zeichnet auch fürs Buch von «Am Ende des Flurs» – eher dünn daherkommt, ist dann fast schon egal.