Geschäftsjahr 2020 der Netzulg AGEinsatz für besseres Klima
Mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes, aber auch mit einem höheren Anteil an erneuerbarer Energie will sich die Netzulg AG für ein besseres Klima und weniger Treibhausgasemissionen einsetzen.

Die Netzulg AG schliesst das Geschäftsjahr 2020 mit einem Gewinn von 817’618 Franken ab, was einer Steigerung von 4,3 Prozent entspricht, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der betriebliche Ertrag habe sich um 3,1 Prozent auf 21,25 Millionen Franken erhöht. Diese Steigerung sei auf die eigene Wärmeproduktion zurückzuführen, schreibt die Netzulg AG.
«Der grösste Rückgang im Pandemiejahr war wirtschaftsbedingt bei der Industrie und beim Gewerbe zu verzeichnen.»
Dem anhaltenden Trend folgend, sank der Gesamtabsatz an elektrischer Energie erneut und betrug knapp 57 Gigawattstunde. «Der grösste Rückgang im Pandemiejahr war wirtschaftsbedingt bei der Industrie und beim Gewerbe zu verzeichnen», schreibt das Unternehmen weiter. Die Haushalte steigerten ihren Verbrauch hingegen um 1,8 Prozent.
Fast 80 Prozent erneuerbare Energie
Der Anteil an erneuerbaren Energien im Steffisburger Stromnetz stieg um 6,8 auf 78,9 Prozent. Dabei hätten private Steffisburger Solarstromproduzenten mit einer um 37 Prozent höheren Produktion einen stark gesteigerten Anteil an erneuerbarer Energie geliefert. Die Netzulg AG produziert mit zurzeit zehn Anlagen auch selber und bezieht für den Gesamtbedarf ausschliesslich Schweizer Strom.
Den höheren Wasserbedarf führt das Unternehmen auf die moderaten Wetterbedingungen sowie die Verlagerung der Kundinnen und Kunden ins Homeoffice zurück.
Der Wasserverkauf nahm mit 977’902 Kubikmetern gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Prozent zu. Den höheren Wasserbedarf führt das Unternehmen auf die moderaten Wetterbedingungen sowie die Verlagerung der Kundinnen und Kunden ins Homeoffice zurück.
32 Millionen Franken für Fernwärmenetz
Mit der Abwärme aus der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) Thun wird das Wärmeangebot in Steffisburg klimaneutraler. Im April 2020 startete die erste Ausbauetappe des Fernwärmenetzes bei der Turn- und Sportanlage Musterplatz. Mit einer Spülbohrung wurde im Sommer die Zulg vom Schulhaus Au zum Dükerweg unterquert.
Auch der Ausbau in Richtung Oberdorf wurde verstärkt angegangen, sodass bestehende Einzelnetze verbunden werden können. Den ersten Neukunden war es möglich, im vierten Quartal Wärme zu beziehen, was zu einer Zunahme beim Wärmeabsatz um rund 30 Prozent auf 5,55 Gigawattstunden führte. Für das Grossprojekt hat die Netzulg AG Kosten von 32 Millionen Franken veranschlagt.
Nach 30 Dienstjahren, davon 18 Jahre als Geschäftsleiter, trat Anton Pieren aus dem Unternehmen aus, um sich einen Lebenstraum zu erfüllen. Neuer Geschäftsführer ist Rolf Schröter (wir berichteten).
pd
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