Flehen und flennen – Spotifys Kniefall vor Taylor Swift
Die 24-jährige Musikerin bricht mit dem Streamingdienst. Diese könnens kaum glauben und beackern Taylor Swift nun.
Es wird das wohl meist verkaufte Album in vielen Jahren, doch Nutzer des Musikstreaming-Dienstes Spotify bekommen es nicht zu hören. Die US-Popsängerin Taylor Swift hat nach dem Erscheinen ihres fünften Albums «1989» am Montag sämtliche Alben und Eigenproduktionen bei Spotify sperren lassen. Swift selbst äusserte sich zunächst nicht zu der Entscheidung. Zugleich bat Spotify die Sängerin inständig, an Bord zu bleiben. «Wir hoffen, dass sie ihre Meinung ändert und sich uns wieder anschliesst, um eine neue Musikwirtschaft aufzubauen, die für jeden funktioniert.»
Die 24-jährige Singer-Songwriterin war eines der grossen Zugpferde von Spotify. Ihre Single «Shake It Off» war vergangene Woche das am meisten gespielte Lied des Online-Diensts. Nun werden sich Fans ihr neues Album «1989» wohl kaufen müssen. Von dieser Option hatten schon in den ersten zwei Tagen nach Erscheinen der Platte mehr als 700'000 Menschen Gebrauch gemacht, wie der Branchendienst Nielsen SoundScan vorrechnete. Damit hat «1989» längst Coldplays Album «Ghost Stories» hinter sich gelassen, das sich im Mai 383 000 Mal verkauft hatte.
Zu wenig Geld für Künstler
In der Vergangenheit haben Künstler und Labels Streaming-Dienste vielfach kritisiert. Sie werfen den Anbietern vor, nur wenig Geld für die Künstler zu erwirtschaften und zugleich die Menschen vom Kauf der Musik abzuhalten. Kunden von Spotify und ähnlichen Anbietern zahlen ähnlich einem Abo einen festen Betrag, um über das Internet unbegrenzt auf deren Musikangebot zugreifen zu können.
Spotify nahm die Entscheidung der Künstlerin mit Humor und berichtete auf dem Firmenblog, dass von 40 Millionen Spotify-Nutzern fast 16 Millionen schon einmal Swifts Lieder abgespielt hätten. «Taylor, wir waren beide jung, als wir uns das erste Mal sahen. Nun gibt es mehr als 40 Millionen von uns, die wollen, dass wir zusammen bleiben, bleiben, bleiben. Es ist eine Liebesgeschichte, Baby, sag einfach ja», textete Spotify aus verschiedenen Zeilen von Swifts bekanntesten Liedern.
Versteckte Botschaften
Eine vorgeschlagene Abspielliste als Ersatz für die verschwundenen Swift-Lieder steckte indes voller Botschaften: Sie enthielten Lieder wie Haims «If I Could Change Your Mind» («Wenn ich doch deine Meinung ändern könnte») oder Elvis Presleys «Don't Be Cruel» («Sei nicht grausam»). Swift kündigte indes am Montag für den 20. Mai den Start ihrer dreimonatigen Tournee an. Von den fünf Europa-Konzerten findet mit Köln auch eines in Deutschland statt.
AFP/AP/chk
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