Flugverbot über Libyen – eine komplexe Aufgabe
Nach hartem Ringen hat der UNO-Sicherheitsrat einen militärischen Einsatz gegen die Truppen von Ghadhafi gebilligt. Doch die Errichtung einer solchen Zone ist aufwändig und schwierig – eine Übersicht.

Vorgehen gegen die libysche Luftabwehr:
Die amerikanische Regierung hat deutlich gemacht, dass eine Flugverbotszone nur durchgesetzt werden kann, wenn vorher Libyens Luftabwehr zerstört wird. Sonst wären ausländische Flugzeuge der ständigen Gefahr von Gegenangriffen ausgesetzt. Besonders gefährlich sind die Luftabwehrraketen vom Typ SA-8 für eine Höhe bis 5000 Metern und SA-2 sowie SA-6 für Höhen zwischen 7500 und 8000 Metern, von denen Libyen dutzende besitzt.
Einsatz gegen libysche Kampfflugzeuge:
Sollten libysche Kampfflugzeuge binnen fünf Minuten nach ihrem Start abgefangen werden, müssten rund hundert ausländische Maschinen im Einsatz sein. Wird die Zeit auf zehn Minuten ausgeweitet, wären noch einige Dutzend erforderlich. Laut Schätzungen der Website Globalsecurity.org verfügt die libysche Luftwaffe über rund 300 Kampfflugzeuge, von denen aber nur etwa die Hälfte einsatzbereit sein soll.
Stützpunkte für die Angreifer nötig:
Kampfflieger, die ein Flugverbot durchsetzen, brauchen Stützpunkte an Land oder in Form von Flugzeugträgern. Derzeit hält sich kein Flugzeugträger direkt an der libyschen Küste auf; die «USS Enterprise» kreuzt allerdings im Roten Meer und der französische Flugzeugträger «Charles de Gaulle» liegt im französischen Mittelmeerhafen Toulon. Als Landstützpunkt käme vor allem das gegenüber von Libyen gelegene Italien in Frage.
Die Überwachung des Luftraums:
Der libysche Luftraum könnte relativ problemlos mit sogenannten Awacs-Flugzeugen überwacht werden. Der Radar dieser Beobachtungsflugzeuge kann einen Radius von 360 bis 450 Kilometer überblicken. Zwar ist Libyen vier Mal so gross wie der Irak und fünfmal so gross wie Deutschland. Doch 85 Prozent der Bevölkerung leben aber in einem rund 100 Kilometer breiten Küstenstreifen, den zu überwachen ausreichen dürfte.
AFP/raa
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