Frau wegen Foltermordes hingerichtet
Lisa Coleman folterte den neunjährigen Sohn ihrer Freundin und liess ihn verhungern. Dafür wurde sie als zweite Frau in diesem Jahr im US-Staat Texas exekutiert.

Weil sie den neun Jahre alten Sohn ihrer Freundin folterte und verhungern liess, ist eine Frau in Texas hingerichtet worden. Lisa Coleman starb am Mittwochabend durch die Giftspritze. Kurz vor ihrem Tod lächelte Coleman ihren Freunden, die sie durch ein Fenster beobachteten, zu und dankte ihnen. Noch am selben Tag hatte der Oberste Gerichtshof der USA ein letztes Gnadengesuch ihrer Anwälte abgelehnt.
Die 38-jährige Coleman wurde 2006 für den brutalen Tod von Davontae Williams verurteilt. Das Opfer war der Sohn ihrer Freundin, mit der Coleman im Norden von Texas zusammenlebte. Im Juli 2004 stiessen Sanitäter in deren Wohnung auf die völlig ausgemergelte Leiche des Jungen. Davontae habe nur 16 Kilo gewogen – und damit halb so viel wie es für einen Jungen seines Alters normal wäre, sagten sie später aus.
250 verschiedene Verletzungen
Gerichtsaussagen von Kinderärzten zufolge wies die Leiche mehr als 250 verschiedene Verletzungen auf, etwa Brandwunden von Zigaretten oder Zigarren sowie Narben durch gewaltsames Strangulieren. Durch den Mangel an Nahrung sei Davontae zudem nicht mehr gewachsen. «Es gab nicht einen Zentimeter seines Körpers, der nicht zerschrammt, vernarbt oder verletzt war», sagte Staatsanwältin Dixie Bersano im Prozess gegen Coleman.
Die ebenfalls angeklagte Mutter des Jungen, Marcella Williams, ging auf einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ein und sitzt derzeit eine lebenslange Gefängnisstrafe ab. Eine vorzeitige Haftentlassung der heute 33-Jährigen wäre erst 2044 möglich.
Zweite Hinrichtung einer Frau in Texas
Die Hinrichtung von Coleman hatte ihr Anwalt John Stickels unter anderem mit dem Argument zu verhindern versucht, dass es sich bei den Taten um «eine weitgehend fehlgeleitete Disziplinierungsmassnahme» beider Frauen gehandelt habe.
Coleman war die zweite Frau, die in diesem Jahr in Texas exekutiert wurde. Landesweit wurden seit Wiedereinführung der Todesstrafe durch den Supreme Court im Jahr 1976 damit 15 Frauen hingerichtet. Im selben Zeitraum wurde das Todesurteil an fast 1400 Männern vollzogen.
SDA/chk
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch