Froome hat alles unter Kontrolle
Dank Warren Barguil reiten die Franzosen an der Tour de France weiter auf einer Erfolgswelle. Der Bretone gewann die zweite Alpenetappe solo und bescherte der «Grande Nation»bereits den fünften Tagessieg. Nur Chris Froome hält sich als Spielverderber hartnäckig.

Chris Froome fährt bei der 104. Ausgabe der Tour de France unentwegt seinem vierten Gesamtsieg entgegen. Der britische Vorjahressieger hielt mithilfe seines Teams Sky auch bei der letzten Bergetappe den Angriffen der Konkurrenz stand. Auf dem 18. Teilstück mit dem Schlussanstieg hinauf zum Col d'Izoard, einem knapp 14 km langen Anstieg «hors catégorie», belegte er Rang 4, zeitgleich hinter seinem schärfsten Rivalen Romain Bardet.
Der Franzose spurtete im Finish auf 2360 Meter über Meer an Froome vorbei und sicherte sich damit vier Sekunden Bonifikation. Vor dem entscheidenden Zeitfahren am Samstag liegt Bardet nun 23 Sekunden hinter Froome. Dahinter folgt mit 29 Sekunden Rückstand der Kolumbianer Rigoberto Uran. Das Trio wird den Gesamtsieg wohl unter sich ausmachen.
Barguils zweiter Streich
Auf dem zweiten schweren Teilstück durch die Alpen hatte Froome das Geschehen stets im Griff. Als Bardet, der wiederum auf starke Helferdienste seines Schweizer AG2R-Teamkollegen Mathias Frank zählen konnte, rund 3 km vor dem Gipfel angriff, zog Froome ohne Mühe mit. Wenig später suchte der 32-jährige Sky-Captain selbst den Angriff, konnte seine Rivalen im Vergleich zu den Jahren zuvor aber nie entscheidend distanzieren.
Mit Warren Barguil konnte sich auf dem berühmten Col d'Izoard, der nach 34 Überquerungen in der 114-jährigen Geschichte der Frankreich-Rundfahrt erstmals Etappenziel war, wiederum ein Franzose über einen Etappensieg freuen. Es war dies bereits der fünfte Tagessieg für die in den letzten Jahren wenig erfolgsverwöhnten Franzosen.
Für den 25-jährigen Barguil vom deutschen Team Sunweb war es der zweite Streich in diesem Jahr. Am 14. Juli hatte er in den Pyrenäen schon die 13. Etappe gewonnen. Zugleich sicherte sich Barguil auch das prestigeträchtige rot-weiss gepunktete Trikot des besten Bergfahrers.
Der Wunsch der Franzosen
Noch viel mehr wünschen sich die Franzosen aber, dass am Sonntag in Paris wieder einmal ein Einheimischer im Maillot jaune einfahren kann. Zuletzt war dies Bernard Hinault vor 32 Jahren gelungen. Auch wenn die Abstände im Gesamtklassement marginal erscheinen, sind sie in Wahrheit gross. Denn Froome, der die Tour schon 2013, 2015 und 2016 gewonnen hat, ist im Zeitfahren seinen Herausforderern klar überlegen.
In Marseille hofft der Brite beim Kampf gegen die Uhr über 22,5 km auf seinen ersten Sieg seit September 2016. «Ich werde mein Maximum geben. Vielleicht klappt es. Wir können sehr zuversichtlich sein», sagte Froome, der Uran am ehesten noch als Bedrohung ansieht.
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