Fukushima-Ingenieur: «Wir wussten fast gar nichts»
Ein Ingenieur, der beim Bau von Fukushima I beteiligt war, hat schwere Mängel eingeräumt. Die Konstruktion der Anlage sei nicht gewissenhaft ausgeführt worden.

An einer Pressekonferenz für ausländische Journalisten gab ein Ingenieur am 16. März zu, Fehler bei der Planung der Katastrophen-AKW gemacht zu haben. Der heute 69-jährige, pensionierte Shiro Ogura war als Ingenieur der Firma Toshiba am Bau des AKW Fukushima Daiichi massgeblich beteiligt.
«Als wir 1967 mit der Konstruktion des Reaktor 1 begannen, haben wir die Konstruktionspläne der US-Firma General Eletrics übernommen. An einen Tsunami haben wir natürlich überhaupt nicht gedacht.» Und weiter: «Bei der Konstruktion von Reaktor 1 hatten wir keine Erfahrung. Wir wussten fast gar nichts.»
«Ich fühle mich verantwortlich»
Dabei ist die Sanriku-Küste bekannt für die vielen Tsunamis. «Das wussten wir auch, aber beim Bau des Reaktors 1 waren wir fast ignorant – wir waren nicht fähig, die Pläne kritisch zu beurteilen», gibt Ogura weiter an. Ab dem zweiten Reaktor seien die Konstruktionspläne zwar angepasst und verbessert worden, niemand in der Firma habe jedoch ein Erdbeben über Stärke 8 für möglich gehalten.
An ein derartig schweres Erdbeben dachte ebenfalls kein Mensch, als Ogura Jahrzehnte später kurz vor seiner Pensionierung die Massnahmen gegen Erdbeben überprüfte. «Ich fühle mich verantwortlich», sagt Ogura im Hinblick auf die mögliche Atomkatastrophe.
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