Gestohlene Kundenliste ist in Frankreich illegal
Ein als Steuerflüchtling verdächtigter Franzose hat erfolgreich appelliert. Für den früheren Minister Woerth das unrühmliche Ende einer Kampagne.

Eric Woerth, ehedem Frankreichs Budgetminister, verschrieb sich vor zwei Jahren mit grossem medialem Trommelwirbel dem Kampf gegen die Steuerflucht. Er stützte sich dabei vor allem auf eine Liste mit 3000 Namen von Kunden der Genfer Filiale der Grossbank HSBC. Die Liste, sein wichtigstes Instrument, mit dem er dem Schweizer Finanzplatz drohte, war das Extrakt aus dem Datenraub von Hervé Falciani, einem Informatiker und ehemaligen Mitarbeiter von HSBC. Woerth fand, es sei zweitrangig, wie er zu den Daten gekommen sei. Wichtig sei allein, dass es den Betrügern an den Kragen gehe. Er erhielt dafür viel Applaus – vor allem aus der Politik.