Händler soll UBS selber gewarnt haben
Kweku Adoboli, der gestern in London festgenommen wurde, löste gemäss einem Medienbericht die Ermittlungen gegen ihn selber aus.

Der Händler Kweku Adoboli, welcher der UBS durch unerlaubte Wertpapiergeschäfte einen Verlust von schätzungsweise zwei Milliarden Dollar beschert hat, soll die Bank von sich aus gewarnt haben. Dies berichtet BBC. Die Grossbank habe nach dem Hinweis von Adoboli die Bankenaufsicht und die Polizei benachrichtigt, schreibt der Fernsehsender auf seinem Internetportal.
Die Enthüllung, dass Adoboli seine Kollegen über seine Aktivitäten informiert habe, sei beunruhigend, schreibt BBC-Korrespondent Robert Peston. Es zeige, dass das Investmentbanking schlicht nicht fähig sei, die grossen Risiken zu kontrollieren, welche die Händler eingehen würden. Die Financial Services Authority, die Regulierungsbehörde in Grossbritannien, ermittle zurzeit, weshalb die Grossbank den unerlaubten Handel nicht bemerkte. Adoboli ist gemäss BBC noch immer in Haft. Die UBS wolle die neusten Enthüllungen nicht kommentieren, schreibt der Fernsehsender.
Händler umging Kontrollsystem
Unterdessen rätseln Experten, wie der 31-Jährige die UBS täuschen konnte. «Er muss einen Weg gefunden haben, das Kontrollsystem zu umgehen», sagte ein Wirtschaftsprofessor im Interview mit der BBC. Die Zuständigen müssten sich nun fragen, wieso alles dermassen aus dem Ruder habe laufen können.
Die UBS wurde am Mittwoch auf den Betrug aufmerksam, wie aus einem Brief der Konzernleitung an die Mitarbeiter hervorgeht. Sie habe die Märkte über den Betrug informiert und arbeite eng mit der Leitung und dem Risikomanagement der Investmentbank zusammen, um der Sache auf den Grund zu gehen, hiess es darin.
Moody's erwägt Herabstufung
Als Reaktion erwägt die Ratingagentur Moody's eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Bank. Der Schaden zeige erneut «Schwächen im Risikomanagement» der UBS auf, erklärte die Agentur.
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