Heisser Herbst am Wiriehorn
Die Spannung steigt: Im September entscheiden gleich mehrere Gremien über die Zukunft der Wiriehornbahnen AG.

Der Spätsommer bringt ein Gefühl der Ungewissheit mit sich. Die Euphorie der heissen Hochsommertage weicht der Frage: Wars das jetzt? Wie viele warme Tage kommen noch? Wird der Herbst golden oder eher verregnet? Wird die Ernte reichen, um gut durch den Winter zu kommen?
Was für Landwirte seit je gilt, spiegelt auch die Gefühlslage der Bergbahnbetreiber gut wider. Erst recht in solch schwierigen Zeiten, wie sie die Wiriehornbahnen AG durchlebt. Das Bahnunternehmen ist ja bekanntlich nach wiederholt schneearmen Wintern in eine finanzielle Schieflage geraten und arbeitet nun mit Hochdruck daran, seine Bilanzen wieder auszubalancieren.
Wie viel zahlt die Gemeinde?
Entscheidende Schritte auf dem Weg der Bilanzsanierung und der Zukunftssicherung sollen im Herbst erfolgen: bei der Gläubigerversammlung in vier Wochen, der Generalversammlung am 29. September und bei der Gemeindeversammlung am 21. September. Einziges Traktandum: die finanzielle Beteiligung der Gemeinde Diemtigen an der Wiriehornbahnen AG. Wie diese aussehen könnte, darauf gab es bereits beim Infoabend Ende Juni Hinweise.
Die Gemeinde bekenne sich zum Sanierungskonzept, erachte aber die Beteiligung an der geplanten Wiedererhöhung des Aktienkapitals als nicht realistisch, hiess es damals. Eine Unterstützung in Form von Verpflichtungsbeiträgen halte sie für möglich, wenn auch nicht im Rahmen der 170 000 Franken, die das Bahnunternehmen pro Jahr benötigt, um den Betrieb aufrechtzuhalten.
Auch zwei Monate später gibt es keine näheren Angaben dazu, worüber die Stimmbürger am 21. September entscheiden. Die Gemeinde habe sich mit Informationen zurückgehalten, weil noch vieles geklärt werden müsse, erklärt Erich Klauwers, Verwaltungsratspräsident der Wiriehornbahnen AG, die sich in ständigen Gesprächen mit der Gemeinde befinde. So kann Klauwers zum jetzigen Zeitpunkt nicht einmal sagen, ob die Gemeinde sich mit einem einmaligen oder einem jährlich wiederkehrenden Beitrag an der Sanierung der Bahn beteiligen wird.
Alles in trockenen Tüchern?
Die Gläubigerversammlung wiederum werde über die Höhe der Nachlassdividende entscheiden, und an der Mitgliederversammlung fällt die Entscheidung über die geplante Kapitalerhöhung. Dabei stehen laut Klauwers weiterhin 1,1 Millionen Franken im Raum. Gespräche mit möglichen Investoren sind laut Klauwers bereits im Gang.
«Wir sind nach wie vor guter Dinge, dass wir die Sanierung wie geplant umsetzen können.» Optimistisch stimmt Klauwers auch die Sommersaison, die der Bahn durch Wetterglück und neue Bikeroute ein Umsatzplus von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr eintrug. Eine Verlängerung der Frist für die Nachlassstundung, die am 14. September abläuft, soll demnächst beantragt werden. Noch einmal Klauwers zur Sanierung: «Im Idealfall ist alles in trockenen Tüchern, wenn der Skibetrieb losgeht.»
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