«Hochbegabten Kindern geht es nicht selten schlecht»
Die Reaktionen der Leser.

Millionenbetrug durch Spitex
SonntagsZeitung vom 16. 7. 2017
Die Non-Profit-Spitex mit einem Marktanteil von 83 Prozent hat einen öffentlichen Versorgungsauftrag und ist im Dienste der Gemeinden tätig. Die Mitarbeitenden unserer Organisationen pflegen und betreuen Klientinnen und Klienten in oftmals komplexen Situationen. Dabei folgen sie klar definierten Prozessen. Die Pflegeleistung bei einem Klienten zu Hause basiert auf einer umfassenden Abklärung. Die daraus resultierenden Pflegemassnahmen und der Zeitbedarf werden von einem Arzt visiert und der Krankenkasse mitgeteilt, damit diese im Voraus weiss, welche Kosten anfallen. Bei den Beispielen im Artikel ist von Betrug durch einzelne Pflegefirmen und selbstständige Pflegerinnen die Rede. Trotzdem steht dadurch die gesamte Spitex-Branche in einem schlechten Licht da. Das diskreditiert die mehr als 35 000 Mitarbeitenden in unseren über 550 Basisorganisationen, die täglich schweizweit hochprofessionelle Arbeit verrichten und einen wichtigen Beitrag leisten, damit die Menschen möglichst lange zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung wohnen können. Walter Suter, Präsident Spitex Schweiz (Dachverband Non-Profit-Spitex- Organisationen), Hünenberg ZG
Hochbegabte leiden schon im Kindergarten
SonntagsZeitung vom 16. 7. 2017
Vielen herzlichen Dank für die sehr gut recherchierte und berührende Reportage über hochbegabte Kinder. Ihr Beitrag zu diesem Thema ist sehr wertvoll und notwendig. Aus meiner langjährigen Praxis mit den Schwerpunkten Hochbegabung, Minderleistung und ADHS/ADS kann ich Ihre Aussagen bestätigen: Hochbegabten Kindern und Jugendlichen geht es nicht selten schlecht, und ihr Leiden an der Unterforderung ist viel zu wenig bekannt. Dies führt leider immer wieder zu Fehldiagnosen. Deshalb freue ich mich sehr, dass Sie mit Ihrem Beitrag so gute Öffentlichkeitsarbeit geleistet haben. Elisabeth Zollinger, lic. phil. I, Psychotherapeutin FSP, Leitung Schweizerisches Institut für Hochbegabung, Wil SG
Interessant ist, dass selbst viele auf dem Gebiet der Hochbegabtenförderung tätige Spezialisten sich überhaupt nicht einig sind, wie und ob Hochbegabte zu fördern sind. Für mich ist eines klar: Die Förderung kann nicht schon im Kindergarten beginnen, denn in diesem Alter kann die Hochbegabung noch gar nicht zweifelsfrei erkannt und festgestellt werden. Beda Düggelin, Zürich
Der Berner Bäcker und seine Arbeitersklaven
SonntagsZeitung vom 16. 7. 2017
Der Bericht von Simon Widmer schildert auf eindrückliche Weise, wie Menschen in der Schweiz und ganz Europa skrupellos als Sklaven ausgebeutet werden. Die Dunkelziffer ist bestimmt um ein Vielfaches höher. Hut ab vor der Arbeit der Berner Fremdenpolizei, die effiziente Kontrollen vornimmt. Doch sollten diese unangemeldeten Inspektionen vermehrt und nicht nur vereinzelt stattfinden. Coiffeursalons, Restaurants, Bäckereien, Nachtlokale sind systematisch unter die Lupe zu nehmen. Das geht nicht zum Nulltarif: Mehr Personal ist dazu notwendig! Nur so kann der Menschenhandel konsequent bekämpft werden. Es darf nicht sein, dass seriös geführte Kleinbetriebe unter Geschäften, die Schwarzarbeiter anstellen, leiden oder sogar schliessen müssen. Die seit einigen Jahren stark grassierende Schattenwirtschaft in den Städten schadet uns allen enorm. Politiker aller Couleur: Zieht am gleichen Strick und handelt endlich, bevor es zu spät ist! Rudolf Metzler, Villalbilla (Spanien)
«Fahrten während der Stosszeiten könnten künftig teurer werden»
SonntagsZeitung vom 16. 7. 2017
SBB-Chef Meyer bedauert, dass man heute nicht mit einem Billett von Zürich nach Rom fahren kann. Vor 50 Jahren war das möglich. Als Stationslehrling in Laufenburg habe ich diverse Fahrausweise nach Italien mit der Schreibmaschine ausgefertigt. Nach Napoli, Catania, Palermo usw. gab es sogar fertig gedruckte Kartonbillette. Merkwürdig, dass dies im Computerzeitalter nicht mehr möglich ist. Bruno Bräker, Winterthur
In der Schweiz gibt es immer mehr Zivildienstverweigerer
SonntagsZeitung vom 16. 7. 2017
Die Haltung von Herrn Simon Rothfahl gegenüber den aufbietenden Organen des Zivildienstes verdient den grössten Respekt. Seine Verurteilung ist bezeichnend für unsere Gesellschaft, welche in vielen Bereichen sich einer grundsätzlichen Denkleistung verweigert. So ist es im 21. Jahrhundert nicht nachvollziehbar, weshalb eine Dienstpflicht – welcher Art auch immer – geschlechtsbezogen sein muss. Ebenso sind die realen Ergebnisse einer über 60-jährigen Familienpolitik nahezu inexistent. Dieses politische Leistungsversagen wird geflissentlich gemieden. Roland Kurz, Basel
«Ältere zu degradieren, ist geradezu töricht»
SonntagsZeitung vom 16. 7. 2017
Schon seit Jahren wird darüber geschrieben, dass es wichtig sei, auch Arbeitnehmer über 50 einzustellen. Wirklich passiert ist nichts, und es werden in den Medien von verschiedenen Seiten verschiedene Modelle präsentiert. Keines greift nachhaltig, das Problem wird grösser, und man stellt lieber junge Menschen aus dem Ausland ein und redet von Fachkräftemangel, der zu beheben sei. Meiner Meinung nach sollte auch einmal die Rolle der HR-Abteilungen, der Stellenvermittler und die der Rekrutierer beleuchtet werden. Diese Fachkräfte sind in der Regel um 30- bis 40-jährig. Sie sollen nun Menschen einstellen, die das Alter ihrer Eltern haben. Wer stellt schon gerne seine Eltern an? Hier muss das Umdenken stattfinden! In der Schweiz sollte endlich das Prinzip der anonymisierten Dossiers wie in den meisten Ländern eingeführt werden. So wird und kann man aufgrund der Qualifikation und nicht mehr wegen Alters, Geschlechts und Aussehens bewertet werden. Myriam Grubenmann, Zürich
Für Arbeitskräfte, Unternehmen und die Gesellschaft kann ein längeres Erwerbsleben ein Gewinn sein, wenn dieses über massgeschneiderte, flexible Modelle den Bedürfnissen und Wünschen aller Parteien entgegenkommt. Angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels sowie des fortlaufenden Kostenanstiegs in den Sozialversicherungen werden sowohl die Unternehmen als auch die Gesellschaft zunehmend auf ältere Arbeitskräfte angewiesen sein. So die Hauptaussagen der Studie, die UBS-Ökonomen letzte Woche publizierten. Neben vertieften Zahlen und Fakten zur Ü50-Arbeitslosigkeit und Szenario-Berechnungen zum Fachkräftemangel stellten die UBS-Ökonomen verschiedene Modelle, mit denen ein längeres Erwerbsleben ermöglicht werden kann, vor. Äusserst bedauerlich ist, dass die vorgestellten Vorschläge teilweise verallgemeinert und einseitig betrachtet wurden. Wenn wir die Herausforderungen der Ü50-Arbeitslosigkeit, des Fachkräftemangels und der Sozialversicherungen meistern wollen, brauchen wir positive und innovative Impulse für die Chancen der älteren Arbeitskräfte, wie sie in der Studie der UBS-Ökonomen zu finden sind. Einseitige, zugespitzte Darstellungen von pragmatischen Lösungsansätzen stehen dieser so wichtigen Diskussion im Weg, statt diese voranzubringen. Dr. Veronica Weisser, Ökonomin, UBS Chief Investment Office Wealth Management
Millionenbetrug durch Spitex
SonntagsZeitung vom 16.7.2017
Ich bin seit fünfzehn Jahren als Patientin bei der für meinen Wohnort zuständigen Spitex. Seit 2014 bin ich wegen eines Schlaganfalles mit rechtsseitiger Teillähmung erst recht auf deren Hilfe angewiesen. Alle monatlichen Rechnungen erhalte ich selbstverständlich zuerst zur Kontrolle, bevor ich sie an die Krankenkasse weiterleite. Ich weiss die Arbeit der Spitex-Frauen sehr zu schätzen. Leider werfen Sie gleich alles, was sich Spitex nennt, in denselben Topf. Es gibt aber Spitex und «Spitex», die staatlichen und die privaten Organisationen. Das sind zwei Paar Schuhe. Die «echte» Spitex ist dem Spitex-Verband Schweiz zugehörig und an ihrem gesamtschweizerischen Signet deutlich erkennbar. Hätten Sie dies gleich von Anfang an klar gemacht, wäre der Artikel eindeutig und nicht als Pauschalurteil über sämtliche (sogar die mit dem Namen Spitex auch nur im entferntesten verwandten) Betriebe verstanden worden. Der reisserische Aufhänger wie «Millionenbetrug durch Spitex» auf der Frontseite ergibt einen völlig falschen Eindruck und verfärbt das Bild zu Ungunsten der «echten» Spitex. Hanne Freiburghaus, Egg ZH
Der Titel auf der Titelseite der SonntagsZeitung ist ein grosser Schock. Wieviele Senioren fühlen sich jedoch von diesem Artikel angesprochen, auch wenn ihre Spitex sich nie etwas zu Schaden kommen liess. Fast alle Senioren finden die Einsätze zu lang, zu teuer und beklagen sich über zu hohe Abrechnungen. In diesem Falle wie es scheint, wurden wirklich falsche Leistungen abgerechnet. Aber ehrlich gesagt ist das doch eher die Ausnahme. Wo aber wirklich ein Problem besteht, ist, dass die Konkurrenz immer grösser wird und die Pflegenden für immer kürzere Einsätze weniger Lohn oder sogar keine Entschädigung für gewisse Leistungen erhalten! Die Kündigungsrate ist gross und keine Spitex, ob privat oder staatlich, hat Mühe, Hilfspersonal zu finden. Was die 24-Stunden-Pflege der Osteuropäerinnen betrifft, ist doch auch diese Art von Pflege eine Konkurrenz von Spitex. Auch wenn die Arbeitsbedingungen für Schweizerverhältnisse mies sind, für die Osteuropäerinnen sind sie es nicht. Die Krankenkassen verkürzen die Einsätze und bezahlen dementsprechend weniger, obwohl immer mehr ältere Leute entscheiden, Gebrauch von der Spitex zu machen, anstatt ins Altersheim zu ziehen. Ein Widerspruch, oder nicht? Susanna Geser, Biel BE
Hochbegabte leiden schon im Kindergarten
SonntagsZeitung vom 16.7.2017
Artikel über Hochbegabte, Minderbegabte oder Menschen mit irgendwelchen Defiziten, welche in unserem System zu wenig gefördert werden, häufen sich. Wo bleiben dabei die «Normalos», die fleissig arbeitenden, steuerzahlenden und nicht aufmüpfigen Durchschnittsmenschen? Wir sind eine Familie mit fünf Kindern, zählen uns zur guten Mittelschicht, haben Aus-, Weiterbildungen etc. für unsere Kinder immer selbst bezahlt, wurden steuerlich bestraft, wenn uns eines der Kinder mittels Nebenjob etwas entlasten wollte. Der Topf, aus dem alle vom «Durchschnitt» abweichende Mitmenschen Unterstützung haben möchten, wird zum grossen Teil auch von den anderen mitgefüllt. Nur kümmert sich schlussendlich niemand mehr um die «Unauffälligen». Wir entschuldigen uns, dass wir nichts Besonderes sind und zur «Schafherde» gehören. Kurt Tischhauser, Herisau AR
Schweiz kontrolliert Waffenexporte – aber mit Einschränkungen
SonntagsZeitung vom 16.7.2017
Die Schweiz gehört zu den einzigen Ländern, die ihre Waffenexporte in den Auslieferungsländern kontrolliert. Das Seco hat dafür eigens einen erfahrenen Juristen eingestellt, um nach einigen Unstimmigkeiten eine Überwachung der schweizerischen Waffenexporte und deren Ausfuhr sicherzustellen. Das sollten linke Kritiker definitiv zur Kenntnis nehmen. Die damalige EDA-Mitarbeiterin und heutige Staatssekretärin Pascale Bäriswyl mit sozialdemokratischen Hintergrund und Überzeugungen profilierte sich als beamtenmässige Verhinderin von Waffenexporten und warf dem Seco, dass diese Waffenexporte bewilligen musste mit ideologischer Hartnäckigkeit Steine in den Weg. Das Seco ist übrigens dem FDP-Bundesrat Schneider-Ammann unterstellt, der für einen konkurrenzfähigen Werkplatz steht. Die Rückenschüsse kamen mit Bäriswyl aus dem ebenso freisinnig geführten EDA. Es ist für unsere Armee und die Sicherheit der Schweiz von prioritärer Bedeutung, eine eigene Waffenindustrie zu haben, Knowhow und Technologie in eigenen Händen zu halten, um nicht von ausländischen Anbietern abhängig zu sein. Roger E. Schärer, Feldmeilen ZH
Scholz schickt Schulz an die Front
SonntagsZeitung vom 16.7.2017
Ich frage mich beim G20 in Hamburg, ob die Schuld für die Gewalt wirklich der Polizei oder den Demonstrierenden angelastet werden kann? Stellt sich nicht vielmehr die Frage, ob dieses «Totalchaos» nicht vorauszusehen war? Wenn man das ganze etwas rückverfolgt sieht man, dass die im Februar 2016 von Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete Entscheidung, den G-20-Gipfel in Hamburg abzuhalten, schon grosses Unverständnis hervorrief. Bereits im August 2016 berichtete man, dass Hamburg für solche Gipfel gar nicht geeignet sei: «Zu gross, zu belebt, zu dicht besiedelt, und schwer zu sichern – für die Bewohner eine Zumutung.» Und: Ungeachtet ihrer Grösse habe Hamburg die deutschlandweit zweitgrösste linksextreme Szene, die europaweit gewaltbereite Anhänger mobilisieren kann. Was genau bezweckt jetzt diese Entschuldigungsrunde von Schulz, wenn man anhand der erwähnten Tatsachen nicht klare Aufarbeitung leisten will? Ablenkung vielleicht? Eva Niggli, Chur GR
Präsident Erdogan will die Geschichte neu schreiben
SonntagsZeitung vom 16.7.2017
Die Tendenzen, welche sich im Osten von Europa entwickeln, sind alles andere als beruhigend. Während die Türkei unter dem Autokraten Erdogan schon einer Diktatur ähnelt und dieser seit dem Putsch vor einem Jahr die Opposition mit harter Hand unterdrückt und mundtot macht, demontieren Orban in Ungarn und Kaczy?ski in Polen rechtsstaatliche Säulen der Demokratie. Notabene europäische Mitgliedsstaaten. Die Rolle der EU gegenüber allen drei Staaten ist geschlossen schwach. Dem Treiben einfach so zuzuschauen, erschüttert die Glaubwürdigkeit der Union und lässt das Wesen der Rechtsstaatlichkeit alt aussehen. Wenn die EU nicht endlich die Zügel wieder in die Hand nimmt und die Einhaltung der demokratischen Grundsätze gegenüber den Autokraten des Ostens unmissverständlich einfordert und bei Bedarf auch notwendige Massnahmen ergreift, zerstört die Union sich von innen heraus. Die Folgen davon mag ich mir nicht ausmalen. Es ist allerhöchste Zeit aufzuwachen. Pascal Merz, Sursee LU
«Fahrten während der Stosszeiten könnten künftig teurer werden»
SonntagsZeitung vom 16.7.2017
Da titelt die SonntagsZeitung in grossen Lettern «Fahrten während der Stosszeiten könnten künftig teurer werden», und mit einem Schlag hat meine Verunsicherung endlich ein Ende gefunden. Danke, SonntagsZeitung, innigen Dank. Ich, Jahrgang 1950, Schweizer, glaube bis heute, mich daran zu erinnern, in der Schule folgendes Sprüchlein gelernt zu haben: «während, dessen, statt stets den Genitiv hat». Jedoch die Schweizer Printmedien, allen voran die Tages- und Wochenzeitungen, lassen in ihren Texten der Präposition «während» mit zunehmender Beharrlichkeit den Dativ folgen. Hatte ich etwa bei der letzten Revision der deutschen Sprache etwas verpasst oder das Sprüchlein aus alten Zeiten falsch in Erinnerung? Dies hat mich dazu verleitet, mir in meinem Umfeld dahingehend Zustimmung zu suchen, dass es nun mal «während der Ferien» und nicht «während den Ferien» hiesse. Worauf mich meine Zuhörer in der Regel milde lächelnd darauf hinwiesen, dass ich wohl falsch läge. Ich muss zugeben, meine Verunsicherung wuchs. Und nun dieser Befreiungsschlag, den Sie mir mit diesem Titel geliefert haben! Rolf Schmid, Therwil BL
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