Holland nach Ronaldo-Show draussen – Deutschland souverän
Deutschland gewinnt die Gruppe B vor Portugal. Holland muss mit null Punkten zusammen mit Dänemark nach Hause.
Im Moment als sich die Kunde von der 2:1-Führung Portugals im Stadion verbreitete und sich die Dänen nun ernsthaft mit einer Viertelfinal-Qualifikation beschäftigten durften, erzwang Deutschland den Knock-out des Gegners. Lars Bender, der Ersatz des gesperrten Aussenverteidigers Boateng, markierte in der 80. Minute den entscheidenden Treffer.
Mit dem vorwiegend destruktiven Herausforderer, der sich nur im Ausnahmefall mit überfallartigen Kontern oder ein paar wenigen Standardsituationen am kreativen Part beteiligte, bekundete der Titelaspirant aber Mühe. Die Raffinesse zur Überwindung der dänischen Barrikaden fehlte. Im Zentrum produzierten Özil, Khedira oder Schweinsteiger zu wenig Ideen.
Dänen an der Überraschung dran
Aus deutscher Optik verlief vor allem der Beginn des Jubiläums von Lukas Podolski traumhaft. Im 100. Länderspiel markierte der 27-Jährige früh das 1:0 (19.). Der Prinz aus Köln profitierte von der smarten Vorarbeit Gomez'. Mit seinem Engagement und seinem Speed konfrontierte Podolski die dänische Defensive immer wieder mit erheblichen Problemen. Dänemark beendete die deutsche Druckphase mit der ersten guten Offensivaktion vorübergehend. Nicklas Bendtner lenkte eine Cornerflanke einstudiert zu Michael Krohn-Dehli, der ebenfalls per Kopf zum zweiten Turniertor gelangte.
Deutschland war aber trotz des Gegentreffers die aktivere Mannschaft und stets an einem weiteren Treffer dran. So aber drohte spätestens nach dem 1:1 (24.) weiterhin das Worst-Case-Szenario – zumal Holland im fernen Charkow trotz rascher 1:0-Führung nichts mehr zum DFB-Drehbuch beitragen mochte. Cristiano Ronaldo trug mit seiner Doublette Spannung in die Angelegenheit. Wie wenig für eine Überraschung in Gruppe B fehlte, demonstrierte Jakob Poulsen kurz nach der Pause: Der Däne touchierte mit seinem Schuss den Aussenpfosten. Mehr als jenen Sekundenbruchteil der (Viertelfinal-)Hoffnung gestand die statistisch erfolgreichste Equipe der EM-Geschichte den Dänen allerdings nicht zu.
Kurzer Hoffen Hollands
Der in den ersten beiden Spielen so enttäuschende WM-Finalist Holland stieg sehr offensiv ins Spiel der letzten Chance und ging schon in der 11. Minute durch einen sehenswerten Treffer von Rafael van der Vaart in Führung. Der Angriffsschwung verpuffte aber relativ rasch und die Portugiesen übernahmen mehr und mehr die Initiative.
Besonders wirblig zeigte sich Cristiano Ronaldo, der nach den vergebenen Grosschancen der letzten Partie auf Wiedergutmachungskurs war. Der Starstürmer erzielte in der 28. Minute eiskalt seinen ersten Turniertreffer und hatte zudem mehrere gute Aktionen.
Ronaldo schiesst Holland ab
Ronaldo ging auch in der zweiten Halbzeit mit gutem Beispiel voran und war ein steter Gefahrenherd. Eine Viertelstunde vor Schluss erzielte der überragende Captain der Portugiesen seinen zweiten Treffer des Abends. Holland muss damit ohne Punkt nach Hause reisen. Besonders bedenklich muss die Elf von Bert van Marwijk stimmen, dass nach jedem Gegentor seine Mannschaft beinahe auseinander fiel.
In den Viertelfinals trifft Portugal nun auf den Ersten der Gruppe A, Tschechien, während dem Deutschland gegen die wieder erstarkten Griechen antreten muss.
si/ot
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