WM-Super-G FrauenBassino gewinnt Gold – Gut-Behrami geht wegen vier Hundertsteln leer aus
Die Italienerin zeigt eine starke Fahrt und distanziert gar Mikaela Shiffrin. Die Schweizerinnen fahren einen Nuller ein.

Wir danken für die Aufmerksamkeit! Weiter geht es an der WM morgen mit dem Super-G der Männer in Courchevel. Für die Schweiz starten Marco Odermatt, Stefan Rogentin, Loïc Meillard und Gino Caviezel.
Die Weltmeisterin sagt: «Ich habe zwar noch nie einen Super-G gewonnen, aber ich wusste schon, dass ich auch in dieser Disziplin sehr schnell sein kann. Und doch: Dass ich Gold gewinne – das ist schon unglaublich und macht den Tag extrem emotional. Ich musste mich ein paarmal kneifen auf dem Leaderstuhl und mir sagen: Hey, es ist wahr.»
Keinen einzigen Sieg haben Österreichs Frauen in dieser Weltcupsaison herausgefahren, dafür mächtig öffentliche Schelte kassiert. Und jetzt an der WM? Holen sie im zweiten Rennen die zweite Bronzemedaille. Alles in allem steht Österreich bereits mit vier Medaillen da, die Schweiz erst mit Kombinations-Silber von Wendy Holdener.
Unglaublich aber wahr: Weltmeisterin Bassino fuhr im ersten Sektor (rund 24 Sekunden) nur die 31. Zeit. Im Weltcup übrigens hat die Italienerin noch nie einen Super-G gewonnen.
Die Bernerin sagt: «Im Mittelteil machte ich zwei, drei kleine Fehler, deshalb verlor ich dort zu viel Zeit. Heute lief es mir schon besser als gestern im Abfahrtstraining.»
Für einmal stehen vier Athletinnen auf dem Podest: Bronze holen Cornelia Hütter (Österreich) und Kajsa Vickhoff Lie (Norwegen). Letztere wird ihr Glück kaum fassen können: Vor zwei Jahren stürzte sie derart schwer, dass sie an den Rücktritt dachte und in der Nähe von Oslo gar eine Pizzeria eröffnete. Auch Hütter stürzte schon mehrmals schwer, seit dem letzten Unfall vor Jahresfrist in Crans-Montana plagen sie zuweilen Migräne-Anfälle. Deswegen musste sie schon Rennen auslassen.
Welch eindrückliche Antwort von Mikaela Shiffrin: Nach dem Out im Kombinations-Slalom mit der Goldmedaille vor Augen kamen unweigerlich Erinnerungen hoch an die Olympischen Spiele 2022 in Peking, als die Amerikanerin im Slalom, Riesenslalom und in der Kombination ausschied. Nur elf Hundertstel fehlen ihr letztlich zum Titel, mit Silber hat sie ihren WM-Medaillensatz im Super-G nun komplettiert (2019 Gold, 2021 Bronze).
Marta Bassino war zwar nicht die Topfavoritin, gänzlich überraschend aber kommt ihr WM-Titel nicht. Die Italienerin gehört seit Jahren zu den besten Riesenslalomfahrerinnen, vor zwei Jahren in Cortina holte sie Gold im umstrittenen Parallel-Bewerb. Im Super-G ist sie im Weltcup bislang viermal auf dem Podest gestanden.
Die Tessinerin sagt zu SRF: «Es ist keine einfach Piste, um richtig schnell zu sein. Oben konnte ich meine Linie fahren, unten fuhr ich zu sauber. Dieser Teil ist mir nicht gelungen, ich stand fast zu ruhig auf dem Ski. Da lagen natürlich mehr als die vier Hundertstel drin, die nun auf Bronze fehlen.»
Dritte ist die Neuseeländerin bei Rennhälfte, bis zum Schluss liegt sie auf Medaillenkurs. Es reicht nicht ganz: Rang 7. Das wars nun, Bassino kann sich Weltmeisterin nennen.
Wir neigen uns dem Ende zu. Smadja Clement ist die Freundin des Schweizer Abfahrers Alexis Monney, der vorhin das erste Training bestritten hat. Aber auch die Französin scheidet aus.
Vorhang auf für das bosnische Skiteam: Zu den Exotinnen gehört sie nicht mehr, immerhin hat die 23-Jährige auch schon Weltcup-Punkte gewonnen. Nun reicht es zu Zwischenrang 24.
Wochenlang litt sie zuletzt unter heftigen Magen-Darm-Beschwerden. Diese sind zwar auskuriert, dennoch scheidet die Polin aus.
6. Lara Gut-Behrami
9. Michelle Gisin
12. Joana Hählen
19. Corinne Suter
21. Jasmine Flury
Am Samstag in der Abfahrt wird sie zumindest Aussenseiterchancen besitzen. Auch die Amerikanerin holt bis Streckenmitte über eine halbe Sekunde auf Bassino heraus, auch sie aber ist danach absolut chancenlos. Platz 23.
Die Luft ist ein wenig draussen in diesem WM-Super-G. Die Deutsche kann daran nichts ändern. Zwischenrang 17 mit 1,15 Sekunden Rückstand.
In diesem Winter hat sie ihren ersten Riesenslalom gewonnen. Fortschritte hat sie auch im Super-G gemacht, diese kann sie aber nicht beweisen. Die Kanadierin scheidet aus.
Nach extrem schwierigen Jahren mit Verletzungen und schwachen Resultaten ist die Slowenin wieder zurück an der Weltspitze. Bei Rennhälfte liegt sie über sieben Zehntel voraus. Danach verliert sie enorm viel Zeit und wird nur 11. Aber eines ist sicher: Mit Stuhec wird in der Abfahrt zu rechnen sein.
Ende Saison wird die Kanadierin zurücktreten. Als 21. und Letzte kann sie beim Abschied von der WM-Bühne nicht glänzen.
Eine Medaille war nicht gerade budgetiert worden im Swiss-Ski-Lager, insgeheim aber dürften die Trainer schon mit einem Podestplatz gerechnet haben. Die vier fehlenden Hundertstel von Gut-Behrami werden schmerzen. Zumal die Tessinerin im ersten Sektor Drittschnellste und im zweiten Abschnitt gar die Schnellste war.
Fehler gefunden?Jetzt melden.