«Ich renne jetzt nicht zum Zahnarzt»
Carmen Hediger wurde am Dienstag in einer Abendzeitung wegen ihrem Äusseren scharf kritisiert. Im Interview erklärt die Miss Bern, ob und wie Sie den Schlag verdaut hat.
Sie wurden am Dienstag im «Blick am Abend» als «Miss Makel» bezeichnet. Was ging ihnen durch den Kopf, als Sie das Titelblatt gesehen und den Artikel gelesen haben? Carmen Hediger: Ich war im Zug, unterwegs zu den mündlichen Abschlussprüfungen, als ich den Artikel las. Ich versuchte mir vor den Prüfungen keinen Kopf mehr zu machen, was mir auch gelang. Nach der Prüfung brachen dann aber die Dämme… ich war enttäuscht, es hat mich sehr getroffen.
Was hat besonders gestört? Dass Leute etwas über mich schreiben, ohne mich zu kennen, ohne je ein Wort mit mir gesprochen zu haben. Ich persönlich bilde mir meine Meinung erst, nachdem ich jemanden kennen gelernt habe. Aber wahrscheinlich gehört das dazu in diesem Business.
Sind die inneren Werte für eine Miss Schweiz denn wichtig? Ich denke schon, allgemein und auch bei Missen. Man braucht für diesen Job auch ein «Gspüri» und sollte nicht nur schön dastehen.
Pickel, «dicke» Oberschenkel und Zahnlücke. Rennen Sie jetzt zum nächsten Zahnarzt? «Jesses Gott» nein, definitiv nicht. Manchen gefällt die Zahnlücke und Schönheit ist sowieso Geschmackssache. Ich bin Carmen und bleibe Carmen.
Was haben Sie aus der ganzen Angelegenheit gelernt? Ich werde genauer aufpassen, was ich sage. Die Attacke ist aber auch ein Ansporn um zu zeigen, was ich wirklich will. Zuerst will ich meine Lehre am Donnerstag erfolgreich abschliessen, dann konzentriere ich mich auf die Miss Schweiz-Wahl.
Wie hat ihr Umfeld auf die Attacke reagiert? Das war sooo härzig. Die ganze Familie rief an um mir zu sagen, dass ich das ganze nicht zu Ernst nehmen soll. Ich sei trotzdem ihr Schatz und alles werde gut. Ich denke, sie wussten, dass es mir schlecht ging.
Mittlerweile geht es Ihnen aber wieder gut? Ja, ich war nur am Abend mies drauf. Der Druck von der LAP und dann dieser Artikel... für den Moment war das zuviel. Ich lasse mich aber nicht auffressen und habe glücklicherweise viele Leute, die hinter mir stehen.
Hat Ihnen die Attacke im Hinblick auf die Miss Schweiz-Wahl eher geschadet oder geholfen? Mir hat der Artikel weh getan. Ob er mir wirklich schadet, ist schwer zu beurteilen. Vielleicht habe ich das Schlimmste jetzt schon hinter mir.
Was sagen Sie zum Vorwurf, dass Sie es als Miss Bern einfacher hatten, als andere Miss Schweiz-Kandidatinnen? Das wird der Miss Bern und der Miss Zürich jedes Jahr vorgeworfen, dieser Vorwurf ist nicht fair. Auch wir mussten durch ein hartes Auswahlprozedere. Wir haben uns durchgekämpft und uns Mühe gegeben.
Freuen Sie sich trotzdem noch auf das Miss Schweiz-Abenteuer? Ich freue mich wahnsinnig auf die neuen Eindrücke. Auch die Mitkandidatinnen haben bei mir einen guten ersten Eindruck hinterlassen.
Welche Chancen rechnen Sie sich aus? Realistisch? Keine grossen. Es wäre aber sehr schön, wenn es klappt. Ich werde sicher alles dafür geben, probiere aber auf dem Boden zu bleiben. Die Beste wird gewinnen, ich würde es jeder Kandidatin gönnen.
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